Mädchen (†10) im Kinderheim getötet: Weiterer Verdächtiger festgenommen
Wunsiedel - Nach der Tötung eines zehn Jahre alten Mädchens in einem Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel wird gegen einen weiteren Verdächtigen ermittelt.
Ein 25 Jahre alter Deutscher sitze inzwischen in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Er wurde am Donnerstag vorläufig festgenommen.
Es bestehe der Verdacht eines Tötungs- und eines Sexualdeliktes.
Ein Abgleich gesicherter Spuren habe eine Übereinstimmung ergeben. Der Mann komme aus dem Landkreis Wunsiedel. Er sei kein Mitarbeiter der Kinderhilfe-Einrichtung gewesen, sagte Matthias Goers, Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof, der Deutschen Presse-Agentur. Es blieb zunächst offen, welchen Bezug der Mann zu dem Heim haben könnte. Der Deutsche räumte nach Polizeiangaben den Tatvorwurf bisher nicht ein.
Weiterhin besteht in dem Fall ein Tatverdacht gegen einen elf Jahre alten Jungen, der in der Einrichtung gelebt hat. Der Junge sei zwar inzwischen befragt worden, habe sich aber bislang nicht zur Tat geäußert. Fragen zum Tatablauf, Motiv und Hintergründen waren noch offen.
Die Zehnjährige war am 4. April tot in ihrem Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung im bayerischen Wunsiedel gefunden worden. Sie starb nach Polizeiangaben durch Gewalteinwirkung am Hals.
Ob das Kinderheim auch der Tatort war oder ob das Mädchen in das Zimmer gebracht wurde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht mit. Zum möglichen Tatort mache man keine Angaben, sagte Polizeisprecher Alexander Czech.
Seitdem ermittelt eine Sonderkommission mit rund 40 Beamtinnen und Beamten zum Fall.
Titelfoto: Daniel Vogl/dpa