Lust auf Alkohol: Häftling seilt sich aus Gefängnis ab
Von Jens Albes
Gießen - Ein Häftling des Gefängnisses in Gießen soll sich trotz seines offenen Vollzugs spätabends mit zusammengeknoteten Decken aus der zweiten Etage abgeseilt haben, um Alkohol zu kaufen. Sein Fehlen soll erst am nächsten Tag aufgefallen sein.

Wie das hessische Justizministerium mitteilte, war es bereits kurz nach Weihnachten 2024 zu dem Zwischenfall gekommen. Dieser wurde zunächst nicht bekannt. Nun berichtete zuerst der Hessische Rundfunk (hr) über die mehrstündige Auszeit vom Knast.
Laut Justizministerium hatten vier Gefangene des offenen Vollzugs am Abend des 27. Dezember in der JVA unerlaubt besorgten Alkohol getrunken und waren angeheitert.
Um Nachschub zu besorgen, sollte ein Häftling aus einem aufgehebelten Fenster des zweiten Stocks abgeseilt und später wieder hochgezogen werden. Abends sind auch für Gefangene des offenen Vollzugs die Türen der JVA verschlossen.
Doch beim Abseilen löste sich dem Ministerium zufolge die Verknotung. Der Gefangene habe gleichwohl weiteren Alkohol kaufen können - und selbst getrunken.
Entlaufener Gefangener betrinkt sich weiter, dann stellt er sich freiwillig der Polizei
Mit dem Zug sei er dann nach Butzbach gefahren, habe sich dort freiwillig der Polizei gestellt und sei zurück in die JVA Gießen gebracht worden - jetzt in den geschlossenen Vollzug.
Das Häftlingsquartett zahlte einen hohen Preis, denn der offene Vollzug war damit beendet. Außerdem habe die JVA Strafanzeige wegen Gefangenenbefreiung gegen die beteiligten Gefangenen gestellt.
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