Becherwurf, Schlägerei, sexuelle Belästigung: Polizei muss nach Lok-Spiel gegen CFC eingreifen
Leipzig - Die Regionalliga-Partie zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem Chemnitzer FC endete am vergangenen Samstag mit einem 1:1-Remis relativ unspektakulär. Abseits des Platzes hatte die Polizei dann aber doch einiges zu tun.
Wie die Behörde am Montag mitteilte, seien die Leipziger Beamten anlässlich der um 16 Uhr im Bruno-Plache-Stadion in Probstheida gestarteten Partie den ganzen Nachmittag durch Kräfte von Bereitschaftspolizei, Polizeiverwaltungsamt und Polizeidirektion Chemnitz unterstützt worden.
Insgesamt seien im Rahmen der Begegnung zwischen Lok und dem CFC sieben Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, außerdem zwei Ordnungswidrigkeitenverfahren.
Die Anreise zur Spielstätte sei auf beiden Anhänger-Seiten weitgehend ohne Störungen verlaufen. In einem Shuttlebus, der die Gästefans vom Hauptbahnhof zum Stadion chauffierten, habe es einen medizinischen Notfall gegeben.
Nach einem kurzen Stopp zur Versorgung des Betroffenen habe die Fahrt jedoch fortgesetzt werden können.
Während es in der ersten Halbzeit ruhig geblieben sei, sollen in der Pause zunächst einige Heimfans unangenehm aufgefallen sein, als sie volksverhetzende Inhalte riefen.
Lok- und CFC-Fans benehmen sich in Leipzig daneben
Dabei sei es allerdings nicht geblieben: "Ein an den Rufen beteiligter Heimfan (33, deutsch) warf während der Pause einen Bierbecher in Richtung des Schiedsrichters", so die Polizei weiter. Seine Identität habe während der Abreise bekannt gemacht werden können – er muss sich nun wegen versuchter gefährliche Körperverletzung verantworten.
Weitere Tatverdächtige habe man bislang jedoch nicht namentlich ermitteln können.
Nach Spielende kam es gegen 18.15 Uhr auf der Prager Straße zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Heim- und Gästefans, bei der die Beamten einschreiten und unmittelbaren Zwang anwenden mussten.
Kaum 20 Minuten später kam es auf dem Parkplatz eines Baumarkts in der Chemnitzer Straße zu einem widerlichen Vorfall, bei dem ein Anhänger (53) der Gäste eine Frau unsittlich berührt habe. "Die Einsatzbeamten konnten den Tatverdächtigen stellen. Dieser beleidigte die Geschädigte wenig später im Bereich des Liebertwolkwitzer Bahnhofes."
Titelfoto: IMAGO / EHL Media