Aida -Kreuzfahrtschiff legt nach Klima-Blockade mit Verspätung ab
Rostock - Polizeieinsatz in Rostock! Klimaschützer blockierten am Samstagabend das Warnemünder Kreuzfahrtterminal.
Das teilte die Polizei mit. Eine Gruppe von Klimaaktivisten sei mit mehreren kleineren Booten auf dem Wasser unterwegs gewesen und hatte versucht an ein Kreuzfahrtschiff zu gelangen. Auch am Hafen wurde protestiert.
Die Polizei war an Land und auf dem Wasser im Einsatz. Dort wurde sie von der Küstenwache unterstützt.
Bei den Aktivisten handelte es sich anscheinend nicht um Mitglieder der "Letzten Generation". Auf Twitter und in einer Pressemitteilung bekannte sich die bislang wenig bekannte Gruppe "Smash Cruiseshit" zu dem Protest.
Demnach begann die Aktion gegen 16.48 Uhr. Auf einem verbreiteten Foto sind mehrere Personen in Kanus, Kajaks und aufblasbaren Booten vor dem Kreuzfahrtschiff AIDAdiva zu sehen.
Die Aktion sei ein "klares Zeichen gegen den Klimakiller Kreuzfahrt". Die Schiffe bieten einer "privilegierten Minderheit hochgradig klimaschädlichen Luxusurlaub", kritisiert die Gruppe.
Bringt Polizei Boote der Aktivisten zum Kentern?
Aktivisten brachten an dem Kreuzfahrtschiff ein Banner mit der politischen Parole "Seenotrettung im Mittelmeer statt Luxusdampfer in jedem Meer" an. Ob auch die Schmierereien an der Außenwand von "Smash Cruiseshit" stammt, ist unklar .
Die AIDAdiva sollte eigentlich um 18 Uhr auslaufen. Den Start der fünftägigen Reise haben die Klimaaktivisten um knapp zwei Stunden verzögert. Das Schiff startete am Abend in Richtung Schweden. Nach Einschätzung der Reederei haben die Proteste keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Reise.
"Smash Cruiseshit" warf der Polizei vor, ihre Boote gerammt und zum Kentern gebracht zu haben. Das sei "verantwortungslos und gefährlich". Videos sollen das Vorgehen dokumentieren.
Die Gruppe "Smash Cruiseshit" ist bislang wenig in Erscheinung getreten. Zuvor hatte sie Anfang Juli 2022 drei Kreuzfahrtschiffe in Kiel am Verlassen des Hafens gehindert.
Erstmeldung: 18.58 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 21.05 Uhr.
Titelfoto: Frank Hormann/dpa