Alarm in Koblenz: Zwei Männer mit Gewehr lösen SEK-Einsatz aus
Koblenz - In der Malterstraße in Koblenz kam es am Dienstagabend zu einem größeren Polizei-Einsatz. Auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) war daran beteiligt.
Zuvor hatten Zeugen beobachtet, wie zwei Männer im Hof sowie im Garten eines Anwesens in der Koblenzer Malterstraße mit einem Gewehr hantiert hatten.
Noch vor dem Eintreffen der Polizisten hatten sich die beiden Männer mit einem Auto entfernt. Während die Beamten die Angaben der Zeugen aufnahmen, kehrte das Auto jedoch zurück.
"Das Anwesen wurde von Polizeikräften umstellt und observiert", schilderte ein Sprecher der Polizei in Rheinland-Pfalz den weiteren Ablauf der Ereignisse. Während dies geschah, lehnte sich ein Mann aus einem Fenster des Gebäudes und zielte mit einer Waffe "in Richtung eines entfernt stehenden Zivilfahrzeugs der Polizei", wie weiter mitgeteilt wurde.
In der Folge wurde eine Durchsuchung des Anwesens beschlossen und ein SEK hinzugerufen.
Die Spezialkräfte der Polizei für gefährliche Einsätze stürmten das Haus und nahmen einen jungen Mann fest.
Hantieren mit Softair-Gewehr führt zu Polizei-Aktion in Koblenz
Bei der Durchsuchung des Gebäudes wurden eine Schreckschusspistole und ein Messer sichergestellt.
Später im Polizeipräsidium gab der Festgenommene an, dass es sich bei dem Gewehr, welches die Zeugen beobachtet hatten, um eine Softairwaffe handele, mit dem er und ein Freund im Garten Schießübungen gemacht hätten.
Derartige Druckluftwaffen sind echten Schusswaffen oft optisch äußert ähnlich. Sie verschießen jedoch lediglich Rundkugeln aus verschiedenen Materialien, die keine lebensgefährlichen Verletzungen herbeiführen können.
"Sein Kumpel erschien dann kurze Zeit später im Präsidium, wo dieser die 'Waffe' vorlegte", sagte der Polizeisprecher.
Den jungen Männern (beide 24) war der Ernst der Angelegenheit laut Polizei offensichtlich nicht bewusst. Dies dürfte sich jedoch ändern. Gegen beide wurde ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.
"Weiterhin dürften beide für die aufgrund des größeren Polizeieinsatzes entstandenen Kosten aufkommen müssen", ergänzte der Sprecher.
Titelfoto: Montage: dpa/Jan Woitas, dpa/Boris Roessler