Zülpich/Bonn - Die Bonner Polizei hat Ermittlungen gegen eine 21-jährige Mutter aus Zülpich und deren 29-jährigen Lebensgefährten eingeleitet, die unter Verdacht stehen, die drei Kleinkinder (2, 3, 5 Jahre alt) der Frau misshandelt zu haben. Auch gegen eine Mitarbeiterin des Jugendamtes wird ermittelt.
Wie die Bonner Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung schilderten, hatten aufmerksame Passanten am vergangenen Mittwoch (23. April) den Notruf gewählt, nachdem sie auf zwei Kleinkinder (3, 5) aufmerksam geworden waren, die unbeaufsichtigt auf der Straße in einem Wohngebiet in Zülpich im Kreis Euskirchen herumliefen.
Sofort eilten die Beamten daraufhin zum Ort des Geschehens und nahmen die Kinder in Augenschein, wobei den Polizisten auffiel, dass diese sich in einem schlechten körperlichen Zustand befanden. Umgehend wurden die Kinder daraufhin in ein Krankenhaus gebracht, wo sie stationär aufgenommen wurden.
Das Jugendamt nahm im Anschluss nicht nur die beiden, sondern auch ein drittes Geschwisterkind (2) in Obhut, das sich nach Angaben der Ermittler ebenfalls in einem schlechten körperlichen Zustand befand.
Derzeit werde die Unterbringung der drei in einer Pflegefamilie vorbereitet, hieß es weiter.
Aufgrund der ärztlichen Befunde und weiterer Ermittlungsergebnisse wurden für die Wohnung der Mutter und ihres Lebensgefährten derweil Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, die am Montag (28. April) durch die Euskirchener Polizei vollstreckt wurden.
Dabei stellten die Beamten digitale Spurenträger und weitere mögliche Beweismittel sicher, die nun umfangreich ausgewertet werden.
Ermittlungen gegen Mutter (21), Lebensgefährten (29) und Jugendamt-Mitarbeiterin
Gegen die 21-Jährige und ihren Partner, der nicht der leibliche Vater der Kinder ist, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen eingeleitet.
Besonders bitter: Die betroffene Familie war schon zuvor durch das zuständige Kreisjugendamt betreut worden. Gegen eine Mitarbeiterin des Jugendamts läuft daher ebenfalls ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen möglicher Dienstpflichtverletzung.
Was genau den Kindern mutmaßlich durch ihre eigene Mutter und deren Lebensgefährten zugestoßen ist, blieb unbeantwortet. Die Polizei könne derzeit zum Schutz der Persönlichkeitsrechte sowie aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben zum Verfahren machen, wie es hieß.
Auch zum Gesundheitszustand der Kinder äußerten die Ermittler sich zunächst nicht. Nur so viel verriet die Polizei: "Hinweise auf Sexualstraftaten zu deren Nachteil haben sich bisher nicht ergeben."
Die weiteren Ermittlungen dauern derzeit noch an.