Kinderporno-Razzia in Berlin: Mehrere Wohnungen durchsucht

Berlin - Die Polizei ist in Berlin bei Durchsuchungen gegen mutmaßliche Besitzer und Verbreiter von Kinderpornografie im Einsatz.

Bei dem Einsatz waren auch zwei spezielle Datenträger-Spürhunde dabei.
Bei dem Einsatz waren auch zwei spezielle Datenträger-Spürhunde dabei.  © Thomas Peise

Am frühen Donnerstagmorgen nahmen sich die Spezialisten vom Landeskriminalamt (LKA) die Wohnungen mehrerer Verdächtiger vor, wie die Polizei im Internetportal X mitteilte. Dabei wurden auch zwei spezielle Datenträger-Spürhunde eingesetzt.

Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft durchsuchten rund 50 Polizisten insgesamt 12 Wohnungen. Beschuldigt werden elf Männer im Alter von 23 bis 62 Jahren sowie ein 17-jähriger Jugendlicher.

Ermittelt wird wegen des Verdachts des Erwerbs, des Verbreitens und des Besitzes von Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. In einigen Fällen gehe es auch um sogenanntes Cybergrooming. Darunter versteht man die Anbahnung von sexuellen Kontakten mit Kindern und Jugendlichen im Internet.

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Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Durchsuchungen um ein konzentriertes Vorgehen der Behörden im Kampf gegen Kinderpornografie. Die einzelnen Verfahren gegen die Verdächtigen stehen demnach nicht im Zusammenhang. In den Wohnungen der Männer seien unter anderem Computer und Handys sichergestellt worden. Für die Taten sollen die Verdächtigen verschiedene Internetplattformen genutzt haben.

Durchsuchungen in mehreren Bezirken: Viele Hinweise auf Verdächtige von US-Organisation

Die Polizei war gleich in mehreren Stadtteilen im Einsatz.
Die Polizei war gleich in mehreren Stadtteilen im Einsatz.  © Dominik Totaro

Durchsucht wurden unter anderem Wohnungen in den Stadtteilen Buch, Lichterfelde, Kaulsdorf, Marzahn sowie Neukölln, Prenzlauer Berg, Wedding und Weißensee.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) betonte, wie wichtig und anspruchsvoll der Einsatz "für den Schutz der Schwächsten in unserer Gesellschaft" sei. "Es gibt nichts Perfideres, als die Hilflosigkeit von Kindern schamlos auszunutzen." Die Polizei brauche die gesetzlichen Möglichkeiten und technischen Voraussetzungen, um effektiv gegen die Täter vorzugehen.

Im Jahr 2023 hatte die Berliner Polizei 1.802 Fälle des Verdachts von Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Inhalte verzeichnet. Die meisten Hinweise zu Verdächtigen kommen laut Staatsanwaltschaft über Whatsapp-Gruppen oder von der US-amerikanischen Nicht-Regierungsorganisation NCMEC ("National Center for Missing and Exploited Children", deutsch: Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder).

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Amerikanische Internetanbieter sind verpflichtet, Verdachtsfälle von Kinderpornografie an dieses Zentrum zu melden. Das NCMEC leitet die Hinweise mit den IP-Adressen von Computern an die Polizei weiter. Geht es um IP-Adressen in Deutschland, wird die deutsche Polizei verständigt, die die Nutzer der IP-Adressen ermittelt. Durch die vielen Hinweise aus den USA stieg auch in Deutschland in den vergangenen Jahren die Zahl der Ermittlungen.

Erstmeldung um 11 Uhr, aktualisiert um 14.36 Uhr

Titelfoto: Thomas Peise

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