War es ein Anschlag? Polizei ermittelt intensiv wegen brennender Tasche vor Wohnhaus

Kassel - Wegen der mysteriösen Tasche, die am gestrigen Montag vor einem Haus im Kasseler Stadtteil Vorderer Westen offenbar abgestellt und in Brand gesetzt wurde, laufen die Ermittlungen zurzeit auf Hochtouren.

Zur Spurensicherung war der Fundort mehrere Stunden lang von der Polizei abgesperrt worden. (Symbolbild)
Zur Spurensicherung war der Fundort mehrere Stunden lang von der Polizei abgesperrt worden. (Symbolbild)  © 123rf/Udo Herrmann

Mittlerweile gehe man von einer Straftat aus, sagten die Sprecher von Polizei und Staatsanwaltschaft am heutigen Dienstag. Auch eine politisch motivierte Tat sei demnach möglich.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen war die Tasche gegen 17.20 Uhr im Eingangshaus des Mehrfamilienhauses in der Wilhelmshöher Allee - zwischen Hüttenstraße und Berlepschstraße - abgestellt und dann angezündet worden.

Anwohner und Passanten, die das Feuer bemerkt hatten, wollten laut der Polizei den Brand löschen. Dabei soll es zu mehreren kleineren Explosionen gekommen sein, durch die eine 30 Jahre alten Frau leichte Verletzungen erlitten hatte. Weitere Personen sind nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht zu Schaden gekommen.

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Eine Untersuchung der Tasche ergab, dass sich darin neben brennbaren Substanzen auch mehrere Nägel befanden.

Politisches Motiv der Tat nicht ausgeschlossen

Bis um 21.30 Uhr war der Bereich um den Fundort am Montag noch weiträumig für die Spurensicherung abgesperrt. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion gehen nach Angaben der Sprecher aktuell in alle Richtungen.

Die Tasche war vor einem Mehrfamilienhaus in der Wilhelmshöher Allee - zwischen Hüttenstraße und Berlepschstraße - abgestellt worden.
Die Tasche war vor einem Mehrfamilienhaus in der Wilhelmshöher Allee - zwischen Hüttenstraße und Berlepschstraße - abgestellt worden.  © Screenshot OpenStreetMap

Da sich in dem betroffenen Gebäude unter anderem eine Computerschule für Frauen befindet, in der auch Kurse für Migrantinnen angeboten werden, könne eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden. Deshalb ist der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen in die Ermittlungen eingebunden.

Weiterhin ist die Polizei auf der Suche nach Zeugen, die am Montagnachmittag im Bereich der Wilhelmshöher Allee verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0561/9100 entgegen.

Erstmeldung vom 30. Januar um 9.29 Uhr; Update vom 30. Januar um 12.28 Uhr.

Titelfoto: 123rf/Udo Herrmann

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