Würzburg/Kassel/Sömmerda - Nach einer offenbar äußerst brutalen Entführung hat die Polizei zwei Verdächtige gefasst: Zwei Männer im Alter von 30 und 32 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Doch viele Fragen der Ermittler sind weiter ungeklärt, der Fall bleibt rätselhaft.

Das Opfer, ein 33 Jahre alter Mann mit syrischer Staatsangehörigkeit, war schon am 10. November gegen 14.50 Uhr im unterfränkischen Karlstadt auf offener Straße überfallen und in einen Kleintransporter gezerrt worden, wie die Polizei in Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg am heutigen Donnerstag gemeinsam mitteilten.

Der Syrer war danach für mehrere Tage in der Gewalt der Entführer. Die Polizei fahndete mit Hochdruck und unter Beteiligung von Spezialkräften nach ihm und den Tätern.

Nach vier Tagen meldetet sich der 33-Jährige überraschend bei Angehörigen - er befand sich beim Bahnhof in Meckesheim (Baden-Württemberg). Seine Verwandten holten ihn dort ab und brachten ihn in ein Krankenhaus.

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Wie sich nun zeigte, war der Mann von den Entführern "körperlich misshandelt" worden. Er wies "körperliche und psychische Verletzungen" auf, wie ein Sprecher sagte.

Die Ermittlungen wurden danach intensiv weiter geführt.

Insbesondere nahm die zuständige Kriminalpolizei Würzburg das bei der Entführung als Tatfahrzeug genutzte Auto in den Fokus. Fahnder konnten den Lieferwagen schließlich im nordhessischen Kassel lokalisieren.

Eine Wohnung in Kassel wurde ebenfalls ausfindig gemacht und durchsucht. Die Ermittler vermuten, dass der 33-Jährige hier festgehalten wurde.

Weitere Ermittlungen brachten die Polizei auf die Spur der zwei 30 und 32 Jahre alten Männer, welche beide die georgische Staatsangehörigkeit haben. Die Verdächtigen wurden im thüringischen Sömmerda festgenommen.

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Ihre Wohnung in der Stadt wurde durchsucht. Hierbei wurden "umfassende Beweismittel" gesichert, "die auf eine unmittelbare Tatbeteiligung schließen lassen", fügte der Sprecher hinzu.

Inzwischen sitzen die beiden Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu dem Fall laufen jedoch weiter. Die Hintergründe der Entführung in Karlstadt seien noch unklar, erläuterte der Sprecher. Dies betreffe sowohl die Motive hinter der Tat als auch etwaige Mittäter.