K.-o.-Tropfen im Glas? Frau erstattet Anzeige, plötzlich muss Polizei Rettungswagen rufen
Monheim am Rhein - Nachdem einer 31-Jährigen aus Monheim am Rhein (Kreis Mettmann) bei einer Karnevalsveranstaltung K.-o.-Tropfen verabreicht worden sein sollen, hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen. Zudem warnten die Beamten vor Unachtsamkeit beim Feiern.

Wie ein Sprecher der Polizei Mettmann schilderte, war die Frau am vergangenen Sonntagnachmittag auf der Wache in Langenfeld erschienen, um Anzeige zu erstatten, nachdem es am Vorabend zu dem Vorfall gekommen sein soll.
Demnach erklärte die 31-Jährige, am Samstagabend (15. Februar), eine Karnevalsveranstaltung im Festzelt an der Straße Am Werth besucht zu haben, als sie sich im Laufe des Abends plötzlich unwohl und desorientiert gefühlt habe. Die Nordrhein-Westfälin entschied sich schließlich dazu, die Feier zu verlassen und machte sich selbstständig auf den Heimweg.
Als die Frau den Vorfall dann am nächsten Tag auf dem Polizeirevier schilderte und Anzeige erstatten wollte, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand jedoch plötzlich derart, dass die Beamten den Rettungsdienst alarmieren mussten.
Sanitäter brachten die 31-Jährige nach einer erstmedizinischen Versorgung vor Ort in ein Krankenhaus, wo sie stationär aufgenommen wurde. Die Polizei leitete derweil ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung durch die Verabreichung von K.-o.-Tropfen ein.
Polizei ermittelt: Hinweise auf weitere K.-o.-Tropfen-Fälle in Monheim am Rhein

Pikant: Im Zuge der ersten Ermittlungen ergaben sich Hinweise darauf, dass auch weiteren Frauen K.-o.-Tropfen verabreicht worden sein könnten, schilderte der Sprecher. "Entsprechende Anzeigen liegen der Kreispolizeibehörde Mettmann bislang jedoch noch nicht vor", hieß es.
Die Kriminalpolizei ermittelt weiter und ist in diesem Zusammenhang auch auf der Suche nach Zeugen, die im Monheimer Festzelt verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder unter Umständen sogar wissen, wer die K.-o.-Tropfen verabreicht haben könnte.
"Ferner bittet die Polizei potenziell weitere Geschädigte, sich mit der Polizei zur Sachverhaltsklärung in Verbindung zu setzen", hieß es darüber hinaus. Hinweise nimmt die Monheimer Polizei jederzeit unter der Telefonnummer 02173/9594-6350 entgegen.
Abschließend nahmen die Beamten den Vorfall zum Anlass, eine dringliche Warnung an Feiernde auszusprechen. Denn Narkose- oder Beruhigungsmittel wie K.-o.-Tropfen führen bekanntlich zu Handlungsunfähigkeit oder Willenlosigkeit, sind farb- und geruchlos und damit nicht zu erkennen.

"Es kann zu sexuellen Übergriffen oder auch Diebstählen kommen. Seien Sie daher bei der Zubereitung von Getränken aufmerksam und nehmen Sie keine Getränke von Fremden an. Lassen Sie Ihr Getränk niemals aus den Augen und geben Sie auf aufeinander Acht", hieß es.
Titelfoto: Bildmontage: Federico Gambarini/dpa, Nicolas Armer/dpa