Jugendliche schweben nach Geburtstagsparty in Lebensgefahr
Lüneburg - Eine Geburtstagsfeier in Lüneburg endete am Wochenende für fünf Personen im Krankenhaus.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, befanden sich rund 20 junge Leute am Samstag ab 17 Uhr im Kurpark. Die Gruppe feierte dort den 19. Geburtstag eines Lüneburgers. Dazu hatten sie Bänke im Wandelgang der Konzertmuschel zusammengestellt.
Während der Feier tranken die Gäste nach Polizeiangaben ausgiebig verschiedene auch hochprozentige alkoholische Getränke. Vermutlich wurden parallel auch Drogen, wie Cannabis, Amphetamine, Ecstasy und möglicherweise auch Kokain, eingenommen.
Gegen 23 Uhr kollabierten zwei 17-Jährige und eine 18-Jährige. Zuvor sollen sie aus einer Flasche oder einem Becher getrunken haben, worin sich ein zusammengemixtes Getränk befand.
Als der Rettungsdienst eintraf, waren die drei nicht mehr ansprechbar. Sie galten als schwer verletzt und mussten künstlich beatmet werden. Eine Lebensgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden. Ebenfalls kamen ein 16-Jähriger und ein 58-Jähriger ins Lüneburger Klinikum.
Polizei findet in Proben Rückstände
Der Gesundheitszustand der Verletzten stabilisierte sich am Sonntag, sodass die künstliche Beatmung beendet werden und die ersten die Klinik verlassen konnten. Am Montag wurde die letzte Person entlassen.
Alle Verletzten zeigten ähnlich Symptome, hieß es von der Polizei. Außerdem waren alle betrunken. Sie hatten zwischen 0,5, mehr als 1,1 sowie mehr als 2,2 Promille intus. Zusätzlich standen einzelne Personen unter dem Einfluss von THC, Ecstasy und Amphetaminen.
Die Polizei nahm Urin- und Blutproben an. Erste Schnelltests entdeckten bei drei Personen Abbauprodukte von GHB (Gammahydroxybuttersäure) - auch als Liquid Ecstasy und K.-o.-Tropfen bekannt.
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Dazu haben die Beamten auch mehrere Flaschen und Gefäße der Geburtstagsparty gesichert sowie erste Zeugen befragt.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die Betroffenen die K.-o.-Tropfen in einem Mixgetränk aus einer Flasche oder einem Becher zu sich genommen haben. Wer diese hineingemischt hat, ist unklar.
Die Polizei rät in dem Zusammenhang, offene Getränke nicht unbeaufsichtigt zu lassen und gegenseitig auf sich aufzupassen. Bei Übelkeit sollte sofort Hilfe gesucht werden.
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