"Identitäre Bewegung" postiert sich vor Dresdner Kanzlei: Polizei patrouilliert bei Anwältin

Dresden - Die neu-rechte "Identitäre Bewegung" hat am vergangenen Samstag vor einer Anwaltskanzlei in Dresden für Aufregung gesorgt.

Mitglieder der "Identitären Bewegung" postierten sich am vergangenen Samstag vor der Dresdner Kanzlei.
Mitglieder der "Identitären Bewegung" postierten sich am vergangenen Samstag vor der Dresdner Kanzlei.  © Screenshot/X/@IBDeutschland

Wie die Polizei mitteilte, versammelten sich Mitglieder der völkisch orientierten Gruppierung vor der Grundstückseinfahrt der Kanzlei und bauten drei symbolische Gräber mit jeweils einem darauf abgebildeten Holzkreuz auf.

Auf einem Aufsteller prangten zudem die Worte "Ihr Blut klebt auch an unseren Händen". Laut Polizei wollten die Identitären mit ihrer Botschaft die Anwaltskanzlei für den Tod dreier Menschen mitverantwortlich machen, die durch die Messerattacke in Solingen ums Leben kamen.

Die Dresdner Anwaltskanzlei soll den 26-jährigen tatverdächtigen Syrer zuvor bei dessen Asylverfahren vertreten haben. Auf ihrem Telegram-Kanal und auch auf der Plattform X bekannten sich die Identitären zu der Aktion.

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Der Staatsschutz habe inzwischen Ermittlungen aufgenommen - und hatte Erfolg. Als einer der beteiligten Akteure machten die Ermittler Vincenzo R., einen 25 Jahre alten Chemnitzer, aus. Er habe eine Gefährderansprache erhalten, Plakat und Holzkreuze seien sichergestellt worden.

Von "Identitärer Bewegung" bedrohte Anwältin aus Dresden äußert sich

Nach den Drohungen gegen eine Anwältin aus Dresden und dem Aufmarsch von Identitären vor ihrer Kanzlei steht die Juristin unter dem Schutz der Polizei. (Symbolbild)
Nach den Drohungen gegen eine Anwältin aus Dresden und dem Aufmarsch von Identitären vor ihrer Kanzlei steht die Juristin unter dem Schutz der Polizei. (Symbolbild)  © 123RF/animaflorapicsstock

Unterdessen äußerte sich die betroffene Dresdner Anwältin Annika Bargenda zum Fall.

Im "Anwaltsblatt" des Deutschen Anwaltverein ist zu lesen, dass sie sich seit Bekanntwerden ihres Mandats "heftigsten Anfeindungen" aussetzen müsste. Darunter Bedrohungen per Telefon, WhatsApp, Instagram oder Facebook. Verschiedene Medien sollen durch ihre Berichterstattung die Anfeindungen befeuert haben.

In den sozialen Medien kursierten zudem unverpixelte Fotos der Anwältin samt eindeutiger Botschaften einiger Nutzer: Sie müsse abgeschoben werden.

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Bargenda, die in ihrer Kanzlei Straf-, Zivil- und Asylrechtsfälle bearbeitet, steht nun zwar nicht unter Polizeischutz, ihre Kanzlei wird allerdings verstärkt bestreift.

Titelfoto: Screenshot/X/@IBDeutschland

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