Rätselhafter Überfall in Koblenz: Räuber macht mit Opfer Spazierfahrt
Koblenz - Die Polizei steht vor einem Rätsel und ist zugleich alarmiert: Im rheinland-pfälzischen Koblenz kam es am gestrigen Dienstag zu einem äußerst merkwürdigen Raubüberfall.
Die Tat ereignete sich am frühen Morgen gegen 6.10 Uhr in einem Waldgebiet, das zum Stadtteil Koblenz-Arenberg gehört. Ein Mann war mit einem silberfarbenen Geländewagen auf einem Waldweg unterwegs – laut Polizei fährt er diese Strecke regelmäßig.
Am Dienstagmorgen war der Weg jedoch mit einem größeren Ast versperrt, was den Autofahrer zum Aussteigen zwang. In diesem Moment wurde er plötzlich attackiert.
"Nach dem Aussteigen wurde er von einem maskierten Mann überfallen, geschlagen und beraubt", erklärte ein Polizeisprecher. Soweit klingt die Schilderung noch nach einem einfachen Straßenraub, doch was dann geschah, ist äußerst ungewöhnlich.
Der Räuber sperrte sein verletztes Opfer im Laderaum des Geländewagens ein. Danach setzte der Kriminelle sich an das Steuer des Autos und fuhr los.
Kam zum Raub nun auch noch eine Entführung? Zunächst sah es so aus, doch dann zeigte sich, dass der Täter lediglich im näheren Umfeld herumfuhr.
Die seltsame Spazierfahrt endete gegen 7.40 Uhr. Der Räuber stellte den Geländewagen mit dem darin eingesperrten Mann auf einem Parkplatz beim Kloster Arenberg im Bereich der Immendorfer Straße ab und floh dann in unbekannte Richtung.
Fahndung mit Polizeihubschrauber nach seltsamem Raubüberfall in Koblenz-Arenberg
Zeugen wurden auf den verletzten und eingesperrten Besitzer des Geländewagens aufmerksam und riefen die Polizei. Der beraubte Mann konnte befreit werden.
Unterdessen lief eine Fahndung "mit starken Polizeikräften" nach dem Täter an – offenbar stufen die Ermittler den Überfall im Wald von Koblenz-Arenberg als äußerst bedenklich ein. Sogar ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz, doch der flüchtige Räuber konnte nicht gefunden werden.
Die Suche nach dem Kriminellen dauert an. Die Ermittler bitten etwaige Zeugen, sich unter der Telefonnummer 02611030 beim zuständigen Polizeipräsidium Koblenz zu melden.
Titelfoto: Montage: Bodo Schackow/ZB/dpa, Andreas Arnold/dpa