Hilfe für Opfer von Hasskriminalität: Polizei unterzeichnet besonderes Abkommen
Regensburg - Wer den Eindruck hat, dass Hass und Hetze immer weiter zunehmen, hat damit recht: In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Fallzahlen in den Bereichen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausländerfeindlichkeit, die auf eine völkische Ideologie zurückzuführen sind, mehr als verdoppelt.
"Hasskriminalität trifft Menschen nicht nur in ihrer Individualität, sondern auch in ihrem tiefsten Zugehörigkeits- und Sicherheitsgefühl", teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Donnerstag mit.
"Sie richtet sich gegen das, was den Menschen ausmacht: seine Herkunft, Religion, Weltanschauung, sexuelle Identität oder andere persönliche und sehr individuelle Merkmale."
Die Folgen solcher Angriffe reichen weit über den Zeitpunkt der Tat selbst hinaus und schädigen vor allem das tiefste Zugehörigkeits- und Sicherheitsgefühl nachhaltig.
Wie die Polizei weiter bekannt gab, sei der Großteil solcher Straftaten dem rechten Spektrum zuzuordnen. Im Vergleich zu 2019 haben sich die Fallzahlen bis Ende 2024 mehr als verdoppelt.
Die Dunkelziffer bei Anfeindungen und Attacken gegen Personen der LGBTQ-Community liege sogar bei 80 bis 90 Prozent Anstieg.
Proaktive Hilfe für die Opfer der Taten
Aus diesem Grund hat das Präsidium Oberpfalz eine richtungsgebende Kooperationsvereinbarung zum Thema Opferschutz unterzeichnet.
Zusammen mit den Interventionsstellen "B.U.D.", "Strong!" und "Weißer Ring" sowie den Innen- und Familien-Ministerien soll ein in Mittelfranken bereits erfolgreich getestetes Pilotprojekt umgesetzt werden.
Durch den Austausch von Daten untereinander und der dadurch besseren Koordination sollen den Geschädigten proaktiv Hilfs- und Beratungsangebote unterbreitet werden.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa