Sexualstraftäter in Zelle tödlich verletzt: Mitgefangener unter dringendem Tatverdacht
Bernau am Chiemsee - In einem Gefängnis in Bayern wurde ein Häftling tödlich verletzt. Sein Zellengenosse steht unter dringendem Tatverdacht.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstag mitteilte, ereignete sich die brutale Tat bereits am 8. Oktober in der Justizvollzugsanstalt in Bernau am Chiemsee.
Ein Häftling hatte gemeldet, dass sein 30 Jahre alter Zellengenosse bewusstlos in der gemeinsamen Zelle liege.
Der aus Eritrea stammende Mann wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht, wo er tags darauf seinen Verletzungen erlag.
Die von der Staatsanwaltschaft Traunstein angeordnete Obduktion ergab, dass er durch "äußere Gewalteinwirkung" tödlich verletzt wurde.
Sein 27 Jahre alter Zellengenosse, der aus Mali stammt, steht nun unter dringendem Tatverdacht. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Rosenheim ermittelt den Angaben der Polizei zufolge wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt.
Zunächst gehe es um eine Körperverletzung mit Todesfolge.
Tötungsdelikt in JVA in Bernau am Chiemsee: Mann saß wegen eines Sexualdelikts hinter Gitter
Der mutmaßliche Täter hatte eine siebeneinhalbjährige Haftstrafe wegen eines versuchten Tötungsdelikts abzusitzen und wäre voraussichtlich im Herbst 2022 freigekommen. Der Getötete war wegen eines Sexualdelikts inhaftiert. Er war laut Polizei verurteilt. Jedoch war das Urteil nicht rechtskräftig, da dagegen Rechtsmittel eingelegt wurden.
Was genau sich in der Zelle abgespielt hatte, blieb zunächst offen.
Titelfoto: picture alliance / dpa