Hacker greifen Polizei-Internetseiten an: Onlinewache betroffen
Schwerin - Ausgerechnet auf die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern haben es Angreifer abgesehen.
Seit Dienstagabend sind die Internetseiten nur eingeschränkt erreichbar, teilte das Innenministerium am Mittwochabend mit. Davon ist auch die Onlinewache sowie das MV-Serviceportal betroffen.
Die Seiten werden vom IT-Dienstleister des Landes, dem Datenverarbeitungszentrum (DVZ) M-V, bereitgestellt und technisch betreut.
"Unsere IT-Spezialisten nehmen seit gestern ein stark erhöhtes Aufkommen von Anfragen auf diese Webseiten wahr", sagte Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel (49, SPD) laut Mitteilung. Das Vorgehen erinnere sehr an einen ähnlichen Vorfall im April. Dabei wurden Ministerien, Landespolizei und das MV-Serviceportal zeitweise lahmgelegt.
"Die ersten Analysen haben schnell gezeigt, dass es sich erneut um einen Angriff handelt, bei dem die Server durch massenhafte Anfragen überlastet werden sollen", so Pegel.
Spezialisten seit Stunden im Einsatz
Fachleute arbeiten daran, weitere Angriffswellen einzudämmen. So seien erste Angreifer identifiziert und gesperrt worden.
"Im Laufe des heutigen vormittags wurden die Überlastungsanfragen durch eine unbekannte Angreifergruppierung in unverminderter Höhe fortgesetzt. Allerdings konnten nach etwa zehn Stunden intensiver Arbeit die Angriffswucht gelindert werden", sagte der Innenminister.
Derzeit könne das Erstatten von Anzeigen über die Onlinewache deswegen nur eingeschränkt oder zeitverzögert möglich sein. "Die Polizei ist aber in ihrer Arbeit nicht beeinträchtigt und steht Ihnen in vollem Umfang in allen Polizeidienststellen vor Ort sowie telefonisch zur Verfügung."
Das Polizei-Intranet sei vom Angriffen nicht betroffen.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa