Großrazzia in Hessen: 29 Festnahmen bei Zollkontrolle auf Baustelle in Gießen
Gießen - Beamte greifen durch! Bei einer Zollkontrolle auf einer Großbaustelle in Gießen sind am Dienstag 29 Männer festgenommen worden.
Sie hätten keinen gültigen Aufenthaltstitel vorlegen können, teilte das Hauptzollamt Gießen am Dienstag mit. Auch gegen die Arbeitgeber der Festgenommenen werde nun ermittelt.
Bei zwei weiteren Zollkontrollen auf Großbaustellen in Fulda und in Kassel habe es neun weitere Festnahmen gegeben. Die Kontrollen waren den Angaben zufolge Teil einer bundesweiten Aktion gegen Schwarzarbeit.
Im Fokus standen demnach Verstöße gegen die Mindestlohnregelungen, illegale Beschäftigung sowie sogenannter Leistungsbetrug. Ein besonderes Augenmerk lege der Zoll auf Schwarzarbeit im Baugewerbe. Dort würden immer wieder Verstöße verzeichnet.
Das Hauptzollamt Gießen ermittelte demnach allein im vergangenen Jahr gegen mehrere Baufirmen, die Sozialabgaben in Millionenhöhe einbehalten haben sollen.
In Frankfurt kontrollierte der Zoll auf einer Großbaustelle im Stadtgebiet insgesamt 48 Arbeitgeber und befragte mehr als 200 Arbeitnehmer. Dabei seien 39 Verstöße gegen die Meldepflicht zur Sozialversicherung festgestellt worden. Achtmal hatten Arbeitnehmer den Angaben zufolge keinen Ausweis dabei.
In zwei Fällen habe es Hinweise auf Leistungsmissbrauch von Arbeitnehmern gegeben, dazu seien vier Hinweise auf Scheinselbstständigkeit gekommen. In drei Fällen erhielten Arbeiter nach eigenen Aussagen nicht den derzeit gesetzlichen Mindestlohn.
Titelfoto: Hauptzollamt Gießen