Großeinsatz der Polizei: Planten bewaffnete Männer Entführung?

Speyer - Großer Aufruhr am gestrigen Freitagmittag in Rheinland-Pfalz! Ein massiver Polizeieinsatz sollte eigentlich eine geplante Entführung verhindern. Vor Ort stellte sich alles jedoch als enorm nach hinten losgegangener Scherz heraus.

Ein Großaufgebot von teils mit Maschinengewehren bewaffneten Polizisten rückte am Einsatzort an. (Symbolfoto)
Ein Großaufgebot von teils mit Maschinengewehren bewaffneten Polizisten rückte am Einsatzort an. (Symbolfoto)  © Anderas Arnold/dpa

Da haben zwei wohl gar nicht mitgedacht: Das müssen sich auch die Beamten des Polizeipräsidiums in der Rheinpfalz nach dem Einsatz in Speyer (Region Rhein-Neckar) gedacht haben, nachdem zwei junge Männer für einen Großeinsatz samt schwer bewaffneter Beamter gesorgt hatten.

Doch von vorn: Am Freitag gegen 12.45 Uhr gingen Notrufe besorgter Passanten ein, die den Beamten zwei mit Pistolen bewaffnete Männer samt Sturmhauben in der Sailerstraße in der Innenstadt gemeldet hatten. Da die vermummten Personen in ein Gebäude gestürmt waren, gingen Augenzeugen davon aus, dass es zu einer Entführung kommen könnte.

Gemäß den Polizeiprotokollen rückten die Einsatzkräfte samt Verstärkung aus angrenzenden Gebieten aus - mitunter mit Maschinengewehren ausgestattet.

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Vor Ort gelang es den Beamten schnell, die 29 und 30 Jahre alten Männer dingfest zu machen und zur Rede zu stellen. Die vermeintlichen Entführer erläuterten schließlich ohne Widerstand und kleinlaut ihr eigentliches Vorhaben.

"Entführung" war lediglich Junggesellenabschied!

Ihren Aussagen nach befanden sie sich lediglich auf dem Weg zu einem Junggesellenabschied und hatten beabsichtigt, den Bräutigam nach altem Brauch zu entführen. Ziel sei es gewesen, die künftige Braut dazu zu bewegen, ihren Partner im Anschluss gegen reichlich alkoholische Getränke "auszulösen".

Jetzt könnte die Aktion weitaus teurer für die Urheber werden. Die Polizei prüft nämlich, ob die Kosten des Einsatzes an die Verursacher weitergegeben werden können.

Um potenzielle Nachahmer mit ähnlichem Humor zu sensibilisieren, verwiesen die Ordnungshüter eindringlich darauf, dass das öffentliche Führen von täuschend echt wirkenden oder gar scharfen Waffen zu unterlassen sei.

Titelfoto: Anderas Arnold/dpa

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