Gefahr für Hunde: Mehr als 800 Verstöße gegen Tierschutz im Südwesten
Von Stefanie Järkel
Stuttgart - Erschlagene Schwäne, vergiftete Hunde, Schüsse auf Tauben mit Luftgewehren - die Behörden erfassten 2024 viele Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.

808 Verstöße seien registriert worden und damit 41 weniger als 2023 - rund 4,8 Prozent. Allerdings lagen die Zahlen in den Jahren davor nochmals deutlich niedriger.
In Dutzenden Fällen sei es dabei um das Auslegen von Giftködern oder Gift gegangen, sagte eine Sprecherin. Welche Tierarten davon vor allem betroffen waren, konnte sie nicht sagen.
Allerdings starb im Sommer ein Hund in Heidelberg, nachdem er in einen ausgelegten Giftköder gebissen hatte. Ende Juni waren laut örtlicher Polizei mehrere Köder aus gekochtem Fleisch mit Tackernadeln, kleinen Schrauben und weiß/bläulichen Kügelchen ausgelegt worden. Ein vierjähriger Hund sei gestorben, nachdem er davon gefressen hatte. Ein weiterer wurde demnach notoperiert.
Im April starb ein Hund in Östringen im Kreis Karlsruhe unter Würgen und Erbrechen. Ein Giftköder wurde als Ursache vermutet. Das Tier hatte beim Gassigehen eine unbekannte Substanz vom Boden gegessen, teilte die Polizei damals mit.
Die Besitzerin entdeckte daraufhin etwas Fleischähnliches am Boden und im Maul des Tieres. Den Angaben nach starb der Hund kurz darauf.
Schwäne erschlagen und Schüsse auf Tauben

Wie das Landeskriminalamt mitteilte, führte auch im vergangenen Jahr die nicht artgerechte Haltung oder Zucht von Tieren immer wieder zum qualvollen Tod.
Es habe auch Fälle gegeben, in denen Menschen mit Luftgewehren auf Tauben geschossen hätten oder auf frei laufende Katzen, die durch Nachbars Garten streiften.
Ein außergewöhnlicher Fall hatte sich demnach im November ereignet, als zwei Schwäne in Oberesslingen (Kreis Esslingen) von Unbekannten erschlagen wurden.
Die Aufklärungsquote bei den Verstößen gegen das Tierschutzgesetz lag im vergangenen Jahr bei 63 Prozent. Ob es sich bei den Tatverdächtigen eher um Halter oder den Tieren unbekannte Personen gehandelt hatte, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa