Galgen aufgestellt: Bauern-Protest sorgt für Aufsehen
Fürth - Beim Protest der Bauern gegen die Politik der Bundesregierung kochen die Emotionen über. Eine Aktion in Mittelfranken erregt nun besonderes Aufsehen und könnte weitere Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Landwirte in Raindorf (Landkreis Fürth) haben einen meterhohen Galgen am Ortseingang aufgestellt.
Als Kritik an der Regierung hing am Holzkonstrukt zunächst noch eine Ampel, die allerdings am Donnerstagabend wieder entfernt wurde. Außerdem wurden am Ortsschild Gummistiefel aufgehängt.
Ähnliche Fälle gab bereits an anderen Orten in Deutschland, wie in Günzburg, in Hessen, Baden-Württemberg oder Brandenburg.
Die Polizei ermittelt: Gehen die Bauern mit der Galgensymbolik zu weit? Handelt es sich damit um eine politisch motivierte Straftat?
Bauernpräsident kündigt an: "Wir werden notfalls Deutschland lahmlegen"
Vor dem Hintergrund der sich ausweitenden Proteste hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67, CSU) die Landwirte zur Ordnung aufgerufen. "Das Verfolgen eines hehren Zieles ist keine Rechtfertigung, Straftaten zu begehen", sagte Herrmann bei einer Pressekonferenz am Freitag in Nürnberg.
Das Anliegen der Bauern sei "mehr als verständlich", erklärte der CSU-Politiker. Es sei aber nicht auszuschließen, dass Extremisten sich unter die Landwirte mischten, um Unheil zu säen. Der Verfassungsschutz beobachtet die Lage.
Bauernpräsident Günther Felßner (55) zeigt weiterhin keine Kompromissbereitschaft. Die Vorschläge der Bundesregierung seien "indiskutabel". Deshalb werde die Intensität der Proteste nächste Woche zunehmen.
So werde man auch vor größeren Blockaden nicht zurückschrecken. "Wir werden notfalls Deutschland lahmlegen."
Titelfoto: Bildmontage: NEWS5 / Oßwald, Stefan Puchner/dpa