Fünf Männer wegen grausamer Kriegsverbrechen festgenommen!

Berlin/Karlsruhe - Die Polizei hat am Mittwochmorgen fünf Männer festgenommen, die im Auftrag des Assad-Regimes grausame Kriegsverbrechen begangen haben sollen. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Fünf Männer wurden im Auftrag des Generalbundesanwalts in mehreren Bundesländern festgenommen. (Symbolbild)
Fünf Männer wurden im Auftrag des Generalbundesanwalts in mehreren Bundesländern festgenommen. (Symbolbild)  © Christoph Schmidt/dpa

Generalbundesanwalt Jens Rommel (51) hat am Mittwochmorgen bundesweit vier staatenlose Palästinenser und einen Syrer festnehmen lassen, wie aus einer Mitteilung der Bundesanwaltschaft hervorgeht.

Die fünf Männer im Alter von 41 bis 54 Jahren werden "dringend verdächtig", im syrischen Bürgerkrieg ab dem Jahr 2011 unter anderem an der Folter, Freiheitsberaubung und Tötung von Zivilisten und Demonstranten beteiligt gewesen zu sein.

Vier von ihnen sollen der syrischen Miliz "Free Palestine Movement" (FPM) angehört haben, der Fünfte sei mutmaßlicher Mitarbeiter des syrischen Militärgeheimdienstes, insbesondere der sogenannten Palästina-Abteilung 235.

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Die Festnahmen fanden in Berlin, Frankenthal (Rheinland-Pfalz) und Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern) statt. In Essen (Nordrhein-Westfalen) wurde die Wohnung eines weiteren, auf freiem Fuß befindlichen Beschuldigten durchsucht.

Mutmaßliche Kriegsverbrecher sollen gezielt Zivilisten und Demonstranten getötet haben

Im syrischen Bürgerkrieg, welcher im Frühjahr 2011 begann und sich Anfang 2012 auf das ganze Land ausweitete, ging das Regime mit zunehmend brutaler Gewalt gegen Kritiker im Land vor. (Archivbild)
Im syrischen Bürgerkrieg, welcher im Frühjahr 2011 begann und sich Anfang 2012 auf das ganze Land ausweitete, ging das Regime mit zunehmend brutaler Gewalt gegen Kritiker im Land vor. (Archivbild)  © DIMITAR DILKOFF/AFP

Drei der Beschuldigten sollen der FPM-Miliz spätestens ab dem Frühjahr 2011 beigetreten seien und in den folgenden Jahren vor allem in Syriens Hauptstadt Damaskus agiert haben.

Allen fünf Männern wird eine Beteiligung an der gewaltsamen Niederschlagung einer friedlichen Demonstration im Juli 2012 vorgeworfen. "Dabei schossen sie zusammen mit anderen Mittätern gezielt auf Demonstranten", so die Bundesanwaltschaft. Mindestens sechs Personen verstarben, weitere wurden teils schwer verletzt.

Einer der Beschuldigten soll zudem drei Personen festgenommen haben, die wenig später zusammen mit 38 weiteren Zivilisten im Damaszener Stadtteil At-Tadamon bei einem geplanten Massaker grausam ermordet wurden.

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Mit den Ermittlungen sind das Landeskriminalamt Berlin und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz beauftragt. Für die Festnahmen und Durchsuchungen am Mittwoch waren zudem Beamte der Landeskriminalämter Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Sie wurden vom Bundeskriminalamt sowie von Europol unterstützt.

Die in Deutschland festgenommenen Beschuldigten werden nun dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen den Haftbefehl eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Erstmeldung: 10.44 Uhr; aktualisiert 11.27 Uhr

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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