Flüchtender 22-Jähriger stürzt bei Drogenrazzia vom Dach: Schwer verletzt
Bad König - Im südhessischen Bad König (Odenwaldkreis) hat die Polizei am gestrigen Mittwoch eine sechsköpfige Drogenbande vorübergehend festgenommen. Ein 22-Jähriger wurde bei der Aktion schwer verletzt.
Ein Sprecher der Polizei schilderte am Donnerstag den genauen Ablauf der Festnahmen.
Demnach war zunächst ein 30 Jahre alter Mann aus Bad König in den Fokus der Drogenfahnder geraten, sodass ein Durchsuchungsbeschluss beim Amtsgericht Darmstadt erwirkt wurde. Am Mittwoch schlug die Polizei dann zu.
So konnte der 30-jährige Hauptbeschuldigte bei einer Verkehrskontrolle in Groß-Umstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) festgenommen werden. Laut dem Polizeisprecher hatte der Mann 100 Gramm Marihuana sowie 150 Gramm Amphetamin dabei gehabt.
Bei zwei weiteren Insassen des Autos fanden die Polizisten noch weitere Drogen, allerdings nur in kleinsten Mengen. Außerdem stießen die Beamten auf größere Mengen Bargeld, die vermutlich aus Drogengeschäften stammen.
Anschließend durchsuchten die Fahnder unter anderem mit der Unterstützung eines Polizeihundes die Wohnung des 30-Jährigen. Dort trafen die Polizisten auf zwei 35 und 22 Jahre alte Männer sowie eine 27-jährige Frau.
22-Jähriger wollte über das Dach fliehen, dabei fiel er in die Tiefe
Während sich die Frau und der 35-Jährige widerstandslos festnehmen ließen, warf der 22-Jährige zunächst eine Bauchtasche mit 46 Gramm Marihuana weg und versuchte anschließend durch das Fenster auf das Dach des zweiten Obergeschosses zu fliehen. Dabei rutschte er jedoch ab und fiel in die Tiefe.
Er zog sich bei dem Sturz schwere Verletzungen zu und musste mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.
In der Wohnung wurden kleinere Mengen Marihuana und mehrere Hundert Euro Bargeld gefunden, die wahrscheinlich ebenfalls aus Drogengeschäften stammen.
Laut dem Polizeisprecher wurden die Festgenommenen nach den polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie müssen sich nun strafrechtlich verantworten.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa