Falsche Polizisten bringen Seniorin um Erspartes: Polizei ermittelt Verdächtige
Annaberg-Buchholz - Falsche Polizisten hatten im vergangenen Herbst eine Seniorin im Erzgebirge um ihr Erspartes gebracht. Nun wurden Verdächtige ermittelt.
Wie die Polizei mitteilte, hatten die Betrüger im September in der Region Annaberg-Buchholz zugeschlagen. Am Telefon gaben sie sich als Polizisten aus und überzeugten ihr Opfer, Wertsachen an einen Abholer zu übergeben.
Eine Seniorin glaubte den falschen Beamten. In der Annahme, ihre Wertsachen seien nicht sicher und die Polizei wolle sie vor einem Verlust schützen, übergab die Frau einige Tausend Euro Bargeld sowie Schmuck an einen Unbekannten.
"Zeugen hatten damals ein verdächtiges Fahrzeug gesehen, besetzt mit zwei Männern, die den gestohlenen Schmuck in einen Bach geworfen hatten. Das Kennzeichen des Autos hatten sie sich zumindest lückenhaft gemerkt", berichtet eine Sprecherin der Chemnitzer Polizei.
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass es sich bei dem Auto um einen Mietwagen aus Recklinghausen handelte. Mithilfe der dortigen Polizei konnten Informationen zum Mieter erlangt werden. Dabei handelte es sich um einen 20 Jahre alten Deutschen.
Ähnlicher Fall in Nordsachsen
Schließlich ergab sich eine Verbindung zu einem ähnlichen Fall, der sich in Nordsachsen ereignet hatte. Dabei waren vier Verdächtige gestellt worden, darunter der 20-Jährige und ein 18-jähriger Syrer.
Die beiden jungen Männer stehen im Verdacht, die beiden Insassen in dem Auto gewesen zu sein, das die Zeugen im Erzgebirge gesehen hatten. "Bei den Tätern handelt es sich offenbar um überörtlich agierende Betrüger, die auch andernorts deutschlandweit in Erscheinung getreten sind. Ob sie mit weiteren Betrugshandlungen im hiesigen Direktionsbereich in Verbindung gebracht werden können, wird noch geprüft", so die Polizei.
Der 18-Jährige sitzt wegen weiterer Delikte in U-Haft.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa