Fahrgäste bekommen in verschiedenen Zügen Stromschläge: Polizei ermittelt
Hamburg - Bedenklich: Am Sonntag haben zwei Fahrgäste in verschiedenen Flixtrains Stromschläge aus mutmaßlich manipulierten Steckdosen bekommen!
Laut der Polizei war zunächst eine 47-Jährige im Flixtrain 1358 auf der Fahrt von Berlin nach Hamburg betroffen. Demnach tastete sie gegen 12.10 Uhr nach der Steckdose an ihrem Sitzplatz, als sie einen Stromschlag bekam.
Da sie anschließend Herzrasen bekam, ließ sie sich nach der Ankunft in Hamburg in einem Krankenhaus untersuchen. Nach derzeitigem Stand erlitt sie aber keine ernsthaften Verletzungen.
Die Frau übergab der Bundespolizei, die wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, ein Lichtbild von der manipulierten Steckdose.
Gegen 17 Uhr kam es im Flixtrain 1807 auf der Fahrt von Hamburg nach Stuttgart zu einem ähnlichen Vorfall: Demnach bekam ein 19-Jähriger beim Einstecken seines Ladekabels einen Schlag.
Der Teenager informierte einen Zugbegleiter, woraufhin die Stromkreise in allen Waggons ausgeschaltet wurden. Der Zug hielt zudem außerplanmäßig am Bahnhof Celle, wo nochmals alle Steckdosen kontrolliert wurden.
Die rund 800 Fahrgäste mussten den Zug aus Sicherheitsgründen verlassen. Der 19-Jährige wurde in einem Rettungswagen untersucht, konnte seine Fahrt gegen 19 Uhr aber fortsetzen. Auch in diesem Fall ermittelt die Bundespolizei.
Bundespolizei appelliert an Fahrgäste, die Steckdosen zu kontrollieren
Nach ersten Erkenntnissen könnten der oder die Täter die Absicht gehabt haben, unbekannte Personen erheblich zu verletzen.
Die Beamten appellierten daher an alle Fahrgäste, darauf zu achten, "ob Fremdkörper in Steckdosen erkennbar sind und beim Verdacht umgehend das Zugpersonal [zu] informieren".
Eine Flixtrain-Sprecherin erklärte gegenüber dem "Hamburger Abendblatt": "Selbstverständlich hat die Sicherheit unserer Reisenden zu jeder Zeit höchste Priorität. Deshalb wollen wir nicht nur die genannten Fälle so schnell wie möglich aufklären, sondern führen auch regelmäßige Technikchecks in unseren Fahrzeugen durch."
Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa