Etliche Hinweise zu totem Jungen in Donau: Kommt nach dem Interpol-Aufruf der Durchbruch?
Lyon/Großmehring - Die internationale Polizeibehörde Interpol hat kurz nach einem Aufruf etliche Hinweise zu einem in Bayern in der Donau entdeckten toten Jungen erhalten.
"Wir haben 33 Hinweise aus der Öffentlichkeit bekommen", sagte der Manager der DNA-Datenbanken von Interpol, François-Xavier Laurent, am Dienstag in Lyon.
Diese Hinweise seien direkt über die Interpol-Webseite an Interpol und die deutsche Polizei geschickt worden. Nun beginne die Auswertung, um daraus vielversprechende Hinweise auszuwählen.
Deutsche Fahnder konnten auch mehr als ein Jahr nach dem Fund der Leiche bisher keinen Durchbruch vermelden. Ein Kanufahrer hatte den Leichnam am 19. Mai 2022 bei Großmehring östlich von Ingolstadt entdeckt.
Der Junge, dessen genaue Todesursache weiter unklar ist, war in Plastik eingewickelt und mit einem Pflasterstein im Fluss versenkt worden. Es wird vermutet, dass er umgebracht wurde.
Wie der Interpol-Fahnder am Dienstag sagte, wird bei Hinweisen auf namentlich konkrete Kinder nun überprüft, ob diese noch leben oder ob diese dem Toten ähneln. Diese Arbeit werde Wochen wenn nicht Monate dauern.
"Die Sicherheit, die wir jetzt haben, ist, dass dieser Junge wahrscheinlich nicht deutsch ist." Entweder stamme er aus einem angrenzenden oder einem weiter entfernten Land, sagte Laurent.
Analyse-Leiter bei Interpol: Sehr viele Hinweise binnen weniger Tage
Nach Angaben von Interpol gehen die Ermittler davon aus, dass der Junge zum Zeitpunkt seines Todes zwischen fünf und sechs Jahre alt, etwa 1,10 Meter groß und rund 15 Kilogramm schwer war.
Er hatte demnach braune Haare und die Blutgruppe 0. Interpol hatte zusammen mit dem internationalen Aufruf Ende August auch eine Rekonstruktion des Gesichts des Jungen versendet, die im Herbst 2022 erstellt worden war.
Wie der Leiter des Bereichs operationelle Unterstützung und Analyse bei Interpol, Cyril Gout, sagte, handelt es sich um sehr viele Hinweise binnen weniger Tage.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa