Erneut Ermittlungen wegen Rassismusvorwürfen an Sächsischer Polizeischule
Schneeberg - Erneut wird gegen einen Polizeianwärter der Hochschule der Sächsischen Polizei in Schneeberg (Erzgebirge) wegen Rassismusvorwürfen ermittelt.
Wie die Polizei Sachsen am heutigen Donnerstag mitteilte, soll ein 33-jähriger Auszubildender sich nach einem Ausflug auf einen jüdischen Friedhof antisemitisch geäußert haben.
Als die Leitung der Hochschule dies nur wenig später erfuhr, leitete sie unverzüglich straf- und beamtenrechtliche Schritte ein. Rektor Dirk Benkendorff sprach dem 33-Jährigen umgehend "das Verbot zur Führung der Dienstgeschäfte aus".
Beamtenrechtlich hat der Beschuldigte den Status eines Beamten auf Widerruf inne. Er absolviert aktuell als Polizeimeisteranwärter seine Ausbildung an der Polizeifachschule Schneeberg. Ob weitere beamtenrechtliche Schritte eingeleitet werden, wird aktuell noch geprüft.
"Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) wird den Sachverhalt mit aller Konsequenz verfolgen. Nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut haben in der Polizei Sachsen keinen Platz", erklärt Rektor Benkendorff.
Nicht der erste Vorfall im Erzgebirge
Außerdem wurde der Vorfall an die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Chemnitz weitergegeben. Diese erstattete bereits Anzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung und leitete den Fall an die Staatsanwaltschaft weiter.
In der Vergangenheit traten bereits häufiger Rassismusvorwürfe gegen Auszubildende an der Hochschule der Sächsischen Polizei auf. Erst Ende des vergangenen Jahres wurde einem Anwärter vorgeworfen, einen Kollegen mehrfach rassistisch beleidigt zu haben.
Andere Auszubildende sollen im Frühjahr 2023 auf dem Polizeischulen-Gelände den Hitlergruß gezeigt haben.
Titelfoto: Georg Ulrich Dostmann