Jahrestag der Bombardierung: Polizei erwartet "konfrontative Versammlungslage"

Dresden - Die Polizei wappnet sich für die anstehenden Demonstrationen rund um den Jahrestag der verheerenden Bombardierung Dresdens vor 80 Jahren.

Polizeipräsident Lutz Rodig (61) geht davon aus, dass der "eigentliche Anlass des Gedenkens" aufgrund der Demonstrationen in Dresden in den Hintergrund rücken werde. (Archivbild)  © Petra Hornig

Am 13. und 15. Februar befindet sich die sächsische Landeshauptstadt im Ausnahmezustand, Tausende Menschen werden auf den Straßen erwartet.

"Der diesjährige 13. Februar hat eine besondere Symbolik – nicht nur, weil es der 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens ist. Vielmehr befinden wir uns auf der Zielgeraden eines sehr emotional geführten Wahlkampfes zur nächsten Bundestagswahl, die nur wenige Tage später stattfindet", erklärte Polizeipräsident Lutz Rodig (61) am Dienstag in einer Mitteilung.

Rodig geht davon aus, dass der "eigentliche Anlass des Gedenkens" angesichts rechter und linker Versammlungen in den Hintergrund geraten werde.

Polizeimeldungen Getötete Frau in Offenburg: Soko gibt neue Details zum Opfer bekannt!

Neben der Absicherung der Menschenkette und der Gedenkveranstaltungen auf den Friedhöfen werden die Einsatzkräfte am Donnerstag vor allem am Neumarkt, am Altmarkt und am Dr.-Külz-Ring gefragt sein, wo sich Teilnehmer von rechtsextremen Versammlungen und Gegenprotesten gegenüberstehen werden.

"An allen drei Orten sind wir verpflichtet, einen Protest in Hör- und Sichtweite zu ermöglichen und gleichzeitig alle Versammlungen unabhängig ihrer politischen Couleur zu schützen. Unser Einsatz wird daher deutlich kräfteintensiver werden und mehr Polizeipräsenz in der Innenstadt sichtbar sein", so Rodig.

Anzeige
Bei der Bombardierung Dresdens vor 80 Jahren verloren rund 25.000 Menschen ihr Leben.  © Gerig/dpa

Polizeipräsident Rodig: "Mehr rechtsextremistische Teilnehmer aus dem Ausland"

Die Dresdner Polizei stellt sich auf eine "konfrontative Versammlungslage" ein. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa

Mit einer "konfrontativen Versammlungslage" rechnet die Polizei am Samstag, wenn ein Aufzug von Personen aus dem rechten Spektrum durch die Dresdner Altstadt ziehen will.

"Aufgrund der verstärkten Mobilisierung rechnen wir mit mehr rechtsextremistischen Teilnehmern, auch aus dem Ausland, als in den Jahren zuvor. Ziel des Gegenprotestes wird, wie in den letzten Jahren, die Verhinderung des rechten Aufzuges sein. Dabei kann es zu konfrontativen Situationen kommen. Diese unter Wahrung der Grundrechte aller Versammlungsteilnehmer zu entschärfen, wird unsere größte Herausforderung an diesem Tag sein", erklärte der Polizeipräsident.

Im Zuge des Demo-Geschehens werden Parkplätze an der Schießgasse, am Pirnaischen Platz sowie an der Reitbahnstraße gesperrt werden.

Polizeimeldungen Ladekabel löst Bomben-Alarm im Zug aus

Auch "kurzzeitige Sperrungen" plant die Polizei im Rahmen der Demonstrationen. Unterstützung erhalten die Dresdner Beamten dabei von der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie von Einsatzkräften aus weiteren Bundesländern.

Mehr zum Thema Polizeimeldungen: