Drei Leichen gefunden: "Unheimlich erschreckend, wenn es im eigenen Ort passiert"

Neumark/V. - Unfassbares Drama im vogtländischen Neumark! Im Ortsteil Schönbach wurden am Dienstagmorgen drei Leichen gefunden. Laut Polizei soll es sich um einen Mann (55) und zwei Kinder handeln - die Ordnungshüter ermitteln wegen eines Tötungsdelikts.

Anwohner Eberhard Lüdtke (83) hat so etwas noch nicht erlebt.
Anwohner Eberhard Lüdtke (83) hat so etwas noch nicht erlebt.  © Petra Hornig

Der Schock im knapp 3000-Seelen-Ort Neumark sitzt tief: So etwas habe er noch nicht erlebt, erzählt Anwohner Eberhard Lüdtke (83). Der Rentner wohnt hier seit 1965.

Eine weitere Anwohnerin hat Tränen in den Augen - sie möchte anonym bleiben: "Ich finde das einfach schrecklich." Die Familie, die im Wohnhaus an der Neumarker Straße wohnte, kannte man nur vom Sehen.

Auch im Rathaus ist man bestürzt. Jörg Schneider (49) ist Amtsleiter des Bauverwaltungsamtes und Stellvertreter des Bürgermeisters.

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Weil er selbst Kinder hat, geht ihm das Ereignis besonders nahe: "Es ist unheimlich erschreckend, wenn es im eigenen Ort passiert", sagt Schneider. "Das geht ans Herz".

Auf dem Grundstück der rechten Haushälfte (rot) fand die Polizei am Dienstag drei Leichen.
Auf dem Grundstück der rechten Haushälfte (rot) fand die Polizei am Dienstag drei Leichen.  © Petra Hornig
Polizisten riegelten den Tatort weiträumig ab.
Polizisten riegelten den Tatort weiträumig ab.  © Petra Hornig
Im vogtländischen Neumark gab es am Dienstagmorgen einen Schock-Fund.
Im vogtländischen Neumark gab es am Dienstagmorgen einen Schock-Fund.  © Petra Hornig

Nachbarn: "Wenn wir uns gesehen haben, wurde freundlich gegrüßt."

Laut den Polizeisprechern Christina Friedrich (38, r.) und Enrico Liebold (39) gibt es den Verdacht auf einen erweiterten Suizid.
Laut den Polizeisprechern Christina Friedrich (38, r.) und Enrico Liebold (39) gibt es den Verdacht auf einen erweiterten Suizid.  © Petra Hornig

Laut einem weiteren Anwohner soll auf dem Grundstück der Familienvater Jens H. gewohnt haben. Hinweise auf eine solche Tat hat es laut Nachbarn im Vorfeld nicht gegeben: "Wenn wir uns gesehen haben, wurde freundlich gegrüßt."

Im Ortsteil erzählt man sich, dass Jens H. getrennt von seiner Frau lebte - ein Mädchen (2) und ein Junge (5) sollen laut Polizei auf dem Anwesen wohnlich gemeldet gewesen sein.

Dass es sich bei den toten Kindern um die Tochter und den Sohn des 55-jährigen Jens H. handelt, wurde offiziell nicht bestätigt.

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Die Polizeidirektion Zwickau teilte mit: "Der 55-jährige Deutsche steht im Verdacht, die Kinder und dann sich selbst getötet zu haben. Dabei kamen nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Waffen zum Einsatz." Weitere Details sind frühestens am Mittwoch zu erwarten.

Normalerweise zieht die Redaktion von TAG24 es vor, nicht über mögliche Suizide zu berichten. Da es sich aber um einen größeren Polizeieinsatz im öffentlichen Raum handelt, haben wir uns zu einer Berichterstattung entschlossen.

Solltet Ihr selbst von Suizid-Gedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Petra Hornig

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