DNA-Massentest nach Attacke auf Obdachlose startet
Lauda-Königshofen - Nach einem brutalen Angriff auf eine Obdachlose in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) sind rund 800 Männer aus der Gegend aufgerufen, in den kommenden Tagen bei einem DNA-Test eine Speichelprobe abzugeben.
Mit dem freiwilligen Massentest erhoffen sich die Ermittler, die Gewalttat an einer heute 62-jährigen Frau im Ortsteil Unterbalbach aufklären zu können.
Die Ausgewählten stammen alle aus dem Umfeld von Unterbalbach und seien nur wegen des Wohnorts ausgewählt worden, sagte Jürgen Engel vom Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) dem SWR. Einen konkreten Tatverdacht gebe es nicht.
Die DNA-Probe werde erhoben, weil am Tatort entsprechende Spuren an der Kleidung, am Opfer selbst und an Gegenständen gefunden worden seien, die mit der Tat zu tun haben könnten.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin in Heilbronn werden die Proben bis zum kommenden Montag genommen. Die Ermittler versichern, dass die erhobene DNA ausschließlich mit den Spuren vom Tatort abgeglichen und kein Vergleich mit einer Datenbank und keine Speicherung der DNA-Sequenz erfolgen werden. Die Abgabe der Probe ist zunächst freiwillig - wer sich allerdings weigert, der werde überprüft, erklärte Engel.
Gesucht wird nach ein bis zwei männlichen Verdächtigen. Laut Polizei handelt es sich bei der Tat nahe einem Sportplatz nicht um ein Sexualdelikt. Die im Ortsteil bekannte Frau war mit lebensgefährlichen Verletzungen und hilflos unter ihrem Einkaufswagen gefunden worden. Ihre Habseligkeiten lagen auf ihr und um sie herum verstreut. Seit dem Verbrechen ist sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft querschnittsgelähmt.
Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa