Brief vom flüchtigen Mörder? LKA prüft Schreiben und hat neue Erkenntnis
Germersheim/Bruchsal - Im Fall des Ende Oktober entflohenen Mörders Aleksandr P. (43) untersucht das Landeskriminalamt Baden-Württemberg einen angeblichen Brief von ihm.
"Wir prüfen ein Schreiben", sagte eine LKA-Sprecherin am Freitag auf Anfrage. Auf den Inhalt ging sie nicht ein. Über das Schreiben an einen Ex-Mithäftling haben die "Badischen Neuesten Nachrichten" zuvor berichtet.
In dem der Zeitung vorliegenden Schreiben soll sich der flüchtige Mörder über Haftbedingungen in der JVA Bruchsal beschwert haben. Von angeblichen Misshandlungen sei die Rede. Auch habe der Gewaltverbrecher geklagt, dass das Nichtraucherschutzgesetz im Gefängnis "in keinster Weise eingehalten und umgesetzt" werde.
Der Deutsch-Kasache war als Gefangener der JVA Bruchsal am 30. Oktober bei einem bewachten Ausflug an einen Baggersee im rheinland-pfälzischen Germersheim entkommen.
Es war bereits seine achte Ausführung in Begleitung seiner Frau und seiner Kinder. Er war 2012 vom Landgericht Karlsruhe zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden, weil er einen 44-Jährigen erwürgt hatte. Er wird weiterhin europaweit gesucht.
Neue Erkenntnis der Polizei: Entflohener Mörder knackte seine Fußfessel mit Werkzeug
Zu den Umständen der Flucht und möglichen Fehlern während des begleiteten Ausgangs äußerten sich die Behörden bislang nur spärlich. Auch bei einer Regierungsbefragung im Landtag hielt sich Justizministerin Marion Gentges sehr zurück - "aus ermittlungstaktischen Gründen".
Beschrieben wird der Gesuchte wie folgt:
- 1,85 Meter groß
- von kräftiger, beziehungsweise sportlicher Statur
- trägt eine Glatze
- zuletzt bekleidet mit einem schwarzen T-Shirt, blauen Jeans und grau-roten Sportschuhen.
Bekannt sei zudem, dass der Mann seine elektronische Fußfessel nach seiner Flucht vom See mithilfe eines Werkzeugs geknackt habe.
Titelfoto: Montage: LKA Baden-Württemberg (2)