Brandanschlag vor Erstaufnahme-Einrichtung: Bekennerschreiben aufgetaucht!

Von Lukas Fortkord

Gießen - Mitte März sind vor der Erstaufnahme-Einrichtung des Landes Hessen für Geflüchtete drei Geldtransporter in Brand geraten - nun ist ein Bekennerschreiben im Internet aufgetaucht.

Die drei offensichtlich angezündeten Geldtransporter vor der Erstaufnahme-Einrichtung in Gießen standen am 17. März lichterloh in Flammen.
Die drei offensichtlich angezündeten Geldtransporter vor der Erstaufnahme-Einrichtung in Gießen standen am 17. März lichterloh in Flammen.  © Feuerwehr Gießen/Instagram

Darin heißt es unter anderem: "Wir haben am 17.03. die Koordinationsstelle der Bezahlkarte in Hessen mit Brandsätzen angegriffen."

Das Regierungspräsidium Gießen (RP) sei mit seinen Transporten aus den Erstaufnahmelagern jeden Tag an Abschiebungen beteiligt und koordiniere diese hessenweit, heißt es darin weiter.

"Alleine aus den bereits genannten Gründen verdient das RP jeden Angriff." Insbesondere richtet sich das Schreiben gegen die Bezahlkarte für Geflüchtete, sie sei ein Angriff auf alle Menschen, "die hier Zuflucht und Sicherheit suchen".

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Das Schreiben mit dem Titel "Feuer und Flamme der Bezahlkarte" wurde bereits am Dienstagabend veröffentlicht.

Angaben zum Verfasser gibt es auf der Plattform "de.indymedia" keine - dort kann jeder anonym Texte und Bilder veröffentlichen. Nach Angaben der Bundesregierung unterliegt die Seite einem sicherheitsbehördlichen Monitoring und wird als gesicherte linksextremistische Bestrebung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet.

Polizei ging schnell von Brandstiftung aus

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Gießen bestätigte auf Anfrage das Bekennerschreiben. "Der Inhalt des Schreibens ist uns bekannt. Das Schreiben ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen, wir ermitteln jedoch auch weiterhin in alle Richtungen", erklärte er. Weitere Auskünfte seien derzeit nicht möglich.

Die Polizei vermutete bereits kurz nach der Tat in der Nacht zum 17. März Brandstiftung. Wie ein Sprecher des Regierungspräsidiums Gießen mitteilte, handelte es sich bei den Fahrzeugen um Geldtransporter, die zur Verteilung von Taschengeldern an die Bewohner der Einrichtung eingesetzt wurden. Zwei Fenster des Verwaltungsgebäudes, vor dem die Fahrzeuge standen, waren ebenfalls beschädigt worden.

Titelfoto: Feuerwehr Gießen/Instagram

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