Blinder Passagier in Reisebus entdeckt: Schnell ist klar, warum er sich versteckt hat
Neuötting - Bundespolizisten haben bei der Kontrolle eines Reisebusses in Bayern einen blinden Passagier entdeckt.
Wie die Behörden mitteilten, unterzogen die Beamten den Bus mit moldawischer Zulassung bei Neuötting am Mittwochmorgen einer Kontrolle.
Demnach befanden sich insgesamt neun Personen in dem Bus, darunter drei sich abwechselnde Fahrer. Alle konnten sich ordnungsgemäß ausweisen.
Als die Polizisten die Gepäckabteile des Reisebusses kontrollieren wollten, gab einer der Busfahrer an, dass der Schließmechanismus am hinteren Kofferraum seit einem Unfall nicht mehr funktioniere.
Als die Beamten ihn daraufhin aufforderten, die Kofferraumklappen auf der gegenüberliegenden Seite zu öffnen, zögerte der Fahrer zunächst. Nach wiederholter Aufforderung öffnete er das Gepäckabteil schließlich.
Der Laderaum war bis unter die Decke mit Gepäck und Kartons gefüllt. Bei genauerer Begutachtung entdeckten die Bundespolizisten eine Person, die sich hinter mehreren Kisten versteckt hatte.
Blinder Passagier war bereits früher illegal nach Deutschland eingereist
Als die Beamten den Reisepass des blinden Passagiers überprüften, wurde schnell klar, warum er sich versteckt hatte: Gegen den Moldauer lag ein Einreise- und Aufenthaltsverbot vor. Er war 2021 wegen unerlaubter Einreise nach Tschechien zurückgeschoben worden.
Da der 48-Jährige nun wieder illegal nach Deutschland einreisen wollte, muss er sich erneut wegen der versuchten unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts verantworten. Er wurde nach Österreich zurückgewiesen.
Der Busfahrer gab zu, den Mann bewusst vor der Polizei versteckt zu haben, da er von dessen Problemen mit den deutschen Behörden wusste. Die Bundespolizei ermittelt jetzt gegen alle drei Fahrer wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern.
Außerdem fanden die Beamten bei einem der Busfahrer ein Butterflymesser, das zugriffsbereit beim Fahrersitz lag. Er wurde wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt.
Titelfoto: Bundespolizei