Blinde Frau bittet am Bahnhof um Hilfe und erlebt das pure Grauen
Kassel - Wurde ihre Beeinträchtigung schamlos und widerwärtig ausgenutzt? Diese Frage stellen sich die Ermittler nach einem Fall sexueller Belästigung, der sich am vergangenen Sonntagabend in Nordhessen ereignet hat.

Wie ein Polizeisprecher am heutigen Dienstag mitteilte, hatte sich eine 42 Jahre alte, blinde Frau am Montag mit einer Anzeige gegen Unbekannt an die Beamten gewendet.
Diesen schilderte sie, dass sie sich am Vorabend gegen 18.20 Uhr am Bahnhof des Kasseler Stadtteils Wilhelmshöhe aufgehalten hatte.
An der Fahrgastinformation mit Lautsprecher auf dem Vorplatz des ICE-Bahnhofs wurde sie schließlich von einem ihr nicht bekannten Mann angesprochen, der ihr seine Hilfe anbot, um die 42-Jährige aufgrund einer längeren Wartezeit auf ihre nächste Bahn zu Fuß zu ihrem Ziel zu begleiten.
Unwissend und dankbar nahm diese das Angebot an, was sich in der Folge als Fehler herausstellen sollte. Denn daraufhin packte sie der Mann fest am Arm und zog sie zunächst über die Straßenbahnschienen hinter sich her.
Auf dem rund halbstündigen Weg berührte er sie ihrer Aussage nach zudem immer wieder unsittlich an Brust und Po, ehe er sie abschließend gegen ihren Willen auf den Mund küsste. Erst im Bereich der Mulangstraße ließ er von ihr ab.
Die Geschädigte beschrieb ihren Peiniger anhand des ungewollten Kusses wie folgt:
- größer als 1,60 Meter
- Dreitagebart
- Brille
- roch nach Alkohol
Blinde Frau in Kassel von unbekanntem Trunkenbold belästigt: Polizei hofft auf Zeugenaussagen
Darüber hinaus soll er - wohl aufgrund seines Alkoholpegels - verwaschen und lallend gesprochen haben. Die Polizei hofft nun auf mögliche Augenzeugen des Geschehens, die bei der Suche nach dem mutmaßlichen Täter behilflich sein können.
Wer am Sonntagabend verdächtige Beobachtungen gemacht haben sollte, kann diese unter der Rufnummer 0561/9100 an die Kasseler Kriminalpolizei weitergeben.
Titelfoto: 123RF/liudmilachernetska