Blanker Israel-Hass? Angezündete Flagge wirft Fragen auf
Mainz - Der Nahostkonflikt hat nach den Raketenangriffen der palästinensischen Hamas auf Israel einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht. Währenddessen kam es auch hierzulande zu einem unschönen Vorfall, der durchaus einen politisch motivierten Hintergrund haben könnte.
Wie das Polizeipräsidium in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz am heutigen Donnerstag mitteilte, kam es in der vorangegangenen Nacht zur Schändung einer israelischen Flagge, die am vergangenen Montag vor dem Stadthaus als Zeichen der Solidarität gehisst worden war.
Wie die Ermittler weiter mitteilten, hatten Mitarbeiter der Stadt die abgerissene Fahne am frühen Morgen zum Dienstbeginn vor dem Gebäude in der Großen Bleiche vorgefunden. Darüber hinaus ließen die Beschädigungen darauf schließen, dass die Flagge mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angezündet wurde.
Zu dem oder den mutmaßlichen Tätern gäbe es noch keinerlei Informationen, die Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der Verunglimpfung von Staaten und ihrer Symbole und Sachbeschädigung liefen währenddessen aber auf Hochtouren.
Ob ein politisch motivierter Hintergrund angesichts des neu entfachten Nahostkonflikts vorliege, könne derzeit noch nicht bestätigt, aber auch keinesfalls ausgeschlossen werden.
Derweil wurde im Laufe des Donnerstags bereits eine neue Israel-Flagge vor dem Mainzer Stadthaus gehisst. Diese soll aber aus Sicherheitsgründen dann am Abend abgenommen und am Morgen darauf erneut gehisst werden.
Angezündete Israel-Flagge vor Stadthaus Mainz: Deutsch-israelische Gemeinschaft verärgert
Derweil zeigte sich die deutsch-israelische Gemeinschaft der Stadt äußerst verärgert über den Vorfall. "Ein solches Verhalten ist nicht zu verstehen", sagte beispielsweise Prof. Alfred Wittstock (74). Vor allem aufgrund der Tatsache, dass wenige Stunden vor dem unschönen Vorfall noch mehrere Hundert Menschen vor dem Stadthaus ihre Solidarität mit Israel bekundet hatten, herrschte blanke Fassungslosigkeit.
Dass der oder die Täter überhaupt ausfindig gemacht würden, zweifelte Wittstock zudem stark an.
Titelfoto: Polizeipräsidium Mainz