Betrug mit Hundewelpen: Ehepaar kommt vor Gericht!

Hagen (NRW) - Wegen mutmaßlichen Betruges mit Hundewelpen aus angeblich deutscher Zucht steht eine Familie aus Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein demnächst vor dem Landgericht Hagen.

Das Ehepaar soll Welpen aus Polen, Tschechien und Ungarn als deutsche Zuchttiere verkauft haben. (Symbolbild)
Das Ehepaar soll Welpen aus Polen, Tschechien und Ungarn als deutsche Zuchttiere verkauft haben. (Symbolbild)  © 123RF/Olga Yastremska

Angeklagt sind ein Ehepaar sowie deren erwachsene Kinder, weil sie zwischen 2010 und 2015 aus Polen, Tschechien oder Ungarn stammende Welpen unterschiedlicher Rassen als deutsche Zuchttiere zu Preisen zwischen 250 und 1200 Euro verkauft haben sollen, wie das Landgericht am Dienstag nach weitgehender Zulassung der Anklage mitteilte.

Aufgrund ihrer tatsächlichen Herkunft sei der Wert der Tiere geringer. Sie sollen die Tiere für etwa 100 Euro in Osteuropa erworben haben, sagte ein Gerichtssprecher. Eine mutmaßliche Hundevermittlerin aus Mömbris in Bayern sowie ein aus Polen stammender Zwischenhändler aus Hagen sitzen ebenfalls auf der Anklagebank.

Insgesamt wird es in dem noch nicht terminierten Prozess um 70 Fälle gehen. Die Staatsanwaltschaft hatte noch weitere Vergehen angeklagt.

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Das Gericht ließ jedoch nicht alle zu, weil nach einem Gutachten die Wertunterschiede der osteuropäischen Hunde im Vergleich zu den vorgeblich deutschen Tieren zu gering seien, um einen Vermögensschaden bei den Kunden tatsächlich nachzuweisen.

Hundewelpen: Züchter und Frau werden Verstöße gegen Tierschutzgesetz vorgeworfen

Die Familie aus Kreuztal steht demnächst vor dem Landgericht in Hagen.
Die Familie aus Kreuztal steht demnächst vor dem Landgericht in Hagen.  © Bernd Thissen/dpa

Außerdem ließ das Landgericht eine Anklage gegen eine Tierärztin aus Hessen nicht zu. Sie war zwar Mitbetreiberin der Zucht, ist aber nach Ansicht des Gerichts von den anderen Angeklagten über das betrügerische Vorgehen getäuscht worden.

Dem Hauptangeklagten Züchter (69) und seiner Frau (56) werden zudem zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen, weil sie ihre 101 Hunde zum Teil unter miserablen Bedingungen gehalten haben und kranken Tieren keine Behandlung haben zukommen lassen sollen.

Wegen des mutmaßlich betrügerischen Welpenhandels hatte es 2016 eine Razzia in Kreuztal gegeben.

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Auf dem durchsuchten Anwesen hatte die Polizei auch zahlreiche verletzte, kranke sowie einige tote Tiere gefunden.

Die Beschuldigten kamen zeitweise in Untersuchungshaft, später aber wieder auf freien Fuß.

Titelfoto: 123RF/Olga Yastremska

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