Betonplatten auf Gleise gelegt: ICE entgeht nur knapp riesigem Zugunglück

Kassel/Fuldatal - Schock im Tunnel! Am Samstagabend kam es bei Kassel beinahe zu einem riesigen Zugunglück durch Hindernisse auf einer ICE-Strecke.

Im Bereich des Lohbergtunnels bei Kassel haben Unbekannte Holzbretter und Betonplatten auf die Gleise der Schnellfahrstrecke gelegt. (Symbolbild)
Im Bereich des Lohbergtunnels bei Kassel haben Unbekannte Holzbretter und Betonplatten auf die Gleise der Schnellfahrstrecke gelegt. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatten Unbekannte an besagtem Samstag mehrere Holzbretter sowie Betonplatten auf der Schnellfahrstrecke zwischen Kassel und Göttingen im Bereich des Lohbergtunnels (Fuldatal) platziert.

Die Bauteile, die quer auf die Schienen gelegt wurden, stammen aus einem parallel zur Strecke verlaufenden Kabelkanal.

Ein heranrauschender ICE überfuhr gegen 18.30 Uhr die Materialien und zerstörte sie. Die Aktion hätte um ein Haar ein tragisches Ende nehmen können, wenn der Zug nämlich an dieser Stelle entgleist wäre.

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Im Bereich des Lohbergtunnels fahren die Schnellzüge mit einer Geschwindigkeit von etwa 140 bis 180 Kilometern pro Stunde. Ein Unfall bei diesem Tempo wäre gleichbedeutend mit einem riesigen Zugunglück und womöglich mehreren Toten gewesen.

Infolge des Vorfalls wurde umgehend die Bundespolizeiinspektion Kassel alarmiert, die ebenso schnell eine Streife an den Ort des Geschehens schickte. Dort angekommen stellten die Polizisten fest, dass auf dem Nachbargleis noch eine weitere Betonplatte abgelegt wurde.

Bundespolizei Kassel sucht nun dringend nach Zeugen

Verletzte gab es beim des Beinahe-Unglücks nicht. Der Lokführer sowie alle Passagiere kamen noch einmal mit dem Schrecken davon. Die Schnellfahrstrecke wurde im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen sofort gesperrt, was erhebliche Beeinträchtigungen und Verspätungen im Bahnverkehr zur Folge hatte. Ab 20.27 Uhr konnte die Route wieder freigegeben werden.

Mittlerweile hat die Bundespolizei Kassel die Ermittlungen aufgenommen und bittet etwaige Zeugen, sich unter der Rufnummer 0561816160 oder über die Webseite der Bundespolizei zu melden.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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