Duisburg - Wegen einer Bedrohungslage in Duisburg bleiben alle Sekundar- und Gesamtschulen in der Stadt am heutigen Montag geschlossen.
Dies teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Duisburg der dpa am Sonntagabend mit.
Betroffen sind insgesamt rund 17.980 Kinder an 15 Gesamt- und zwei Sekundarschulen. An mehreren betroffenen Schulen war am Morgen ein Schild mit dem Hinweis "Schule geschlossen" vorzufinden.
An den Schulen findet am Montag ersatzweise Distanzunterricht statt.
Unklar war zunächst auch, wie viele Schulen in der Ruhr-Metropole betroffen insgesamt betroffen sind.
Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Ermittler berichtete, sollen es mindestens 13 Schulen sein. Gymnasien seien dabei nicht betroffen, lediglich Gesamt- und Sekundarschulen.
Bereits am Freitag war der Polizei zufolge bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte ein Schreiben mit "bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen" eingegangen. Der unbekannte Absender habe Straftaten für diesen Montag in der Bildungseinrichtung angekündigt, hieß es.
Der Duisburger Staatsschutz habe unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen. Am Sonntag habe dieselbe Schule dann erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten erhalten, die auch 13 weitere Schulen im Stadtgebiet betreffen, erklärte die Polizei.
"Experten des Duisburger Staatsschutzes kamen im Rahmen der Gesamtbetrachtung des aktuellen Sachverhaltes zu der Einschätzung, dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist."
Duisburger Gymnasien geöffnet - Schüler und Lehrer besorgt
An Duisburger Gymnasien soll hingegen wie geplant Präsenzunterricht stattfinden.
In einer Mail eines Duisburger Gymnasiums an die Eltern, die der dpa vorliegt, heißt es: "Es gibt - Stand Sonntag 6.4., 20.45 Uhr - eine Bedrohungslage, die für alle Duisburger Sekundar- und Gesamtschulen gilt - aber nicht für Gymnasien." Und: "Sie, liebe Eltern, entscheiden selbst, ob Sie Ihr Kind morgen zuhause lassen."
Ein Duisburger Gymnasium kündigte an, die Schule zu schließen. Für alle Schülerinnen und Schüler werde es Distanzunterricht geben, heißt es auf der Internetseite des St. Hildegardis-Gymnasiums.
Die Bezirksschülervertretung teilte am späten Abend per Mail mit, Eltern wie auch Schüler und Schülerinnen der bis jetzt nicht betroffenen Duisburger Gymnasien und Realschulen seien besorgt.
"Gymnasien liegen in Duisburg oft direkt in unmittelbarer nähe zu Gesamt oder Realschulen", sagte Bezirksschülersprecher Florim Iseini. Ihn erreichten viele besorgte Nachrichten.
"Es ist daher von höchster Bedeutung, dass Eltern, Schüler und Schülerinnen Ruhe bewahren und die Behörden es den verbleibenden Schulformen ermöglichen, den Schulbetrieb morgen aus Sicherheitsgründen einzustellen."
Nicht die erste Amokdrohung an Duisburger Schulen
Im vergangenen Monat hatte es Amokdrohungen an zwei Duisburger Gymnasien gegeben.
Die Polizei ermittelte drei Schülerinnen als Verdächtige. Die Mädchen sollen eine Drohung in einer Mädchentoilette eines Gymnasiums hinterlassen haben, wie die Polizei Ende März mitteilte.
Eine ähnliche Drohung wurde später in der Mädchentoilette eines weiteren Gymnasiums entdeckt.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg wertet die Schriftzüge als Störung des öffentlichen Friedens. Ob die drei ermittelten Schülerinnen auch für die zweite Drohung verantwortlich sind, ist unklar.
Erstmeldung vom 6. April, 22.13 Uhr, zuletzt aktualisiert am 7. April, 9.54 Uhr.