Sightseeing-Tour an beliebtem "Lost Place" kommt Gruppe teuer zu stehen

Bad Kissingen - Sie wollten außergewöhnliche Fotos, nun haben sie eine Anzeige: In einem ehemaligen Kinderheim in Bad Kissingen hat die Polizei am Sonntag zehn Menschen beim Sightseeing erwischt. 

Verlockend und gefährlich zugleich: Sogenannte "Lost Places" wecken die Abenteuerlust vieler (Symbolbild).
Verlockend und gefährlich zugleich: Sogenannte "Lost Places" wecken die Abenteuerlust vieler (Symbolbild).  © Jeannette Fiedler/dpa

Die Gruppe im Alter zwischen 18 und 30 Jahren gab an, Fotos von dem verlassenen Ort machen zu wollen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Das Betreten der Ruine ist laut Polizei "massiv gefährlich" und aus Sicherheitsgründen verboten.

Die Beamten erwischen immer wieder Menschen beim Fotografieren in verlassenen Gebäuden, sogenannten Lost Places. Die Bilder werden häufig in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram gepostet. Wegen der Ordnungswidrigkeit droht der Truppe ein Bußgeld von 1000 Euro - 100 Euro pro Person.

Die Polizei in Unterfranken rät davon ab, verlassene Gebäude ohne Erlaubnis zu betreten. Die Gebäude gehören meist privaten Eigentümern und das Betreten ist ohne deren Zustimmung nicht erlaubt. Man mache sich wegen Hausfriedensbruch strafbar. Zudem gebe es immer wieder Unfälle.

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Im Juni stürzte ein 18-Jähriger in Unterfranken auf einem ehemaligen Gutshof in Öttershausen (Landkreis Kitzingen) drei Meter in die Tiefe, nachdem der marode Boden unter ihm einbrach. Der junge Mann ist nach Polizeiangaben nach schweren Verletzungen gesundheitlich wieder auf dem Weg der Besserung. 

Mitte Juli starb eine 22-Jährige aus dem Raum Köln im Bochumer Westpark, nachdem sie in der verlassenen Industrie-Ruine zusammengebrochen war.

Titelfoto: Jeannette Fiedler/dpa

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