Autofahrer rammt Motorrad und lässt schwer verletzten Biker einfach liegen
Schweinfurt - Nach einem Unfall auf der A70 fahndete die Polizei intensiv nach dem Verursacher: Dieser hatte einen schwer verletzten Motorradfahrer einfach im Stich gelassen und Fahrerflucht begangen.

Der verhängnisvolle Crash ereignete sich am Samstagabend nahe der Gemeinde Gochsheim im Landkreis Schweinfurt, wie das Polizeipräsidium Unterfranken am Sonntag mitteilte.
Demnach war ein 56 Jahre alter Mann gegen 21 Uhr mit einem Motorrad auf der Autobahn in Richtung Bayreuth unterwegs, er fuhr auf dem rechten Fahrstreifen. Dabei wurde seine Maschine von einem Auto erfasst.
Der Biker "geriet hierdurch ins Schlingern, stürzte mit seinem Motorrad und kam erst nach rund 100 Metern im Grünstreifen zum Liegen", berichtete ein Sprecher.
Das an der Front beschädigte Auto hielt nicht an. Der Fahrer floh vom Unfallort, ohne sich um den schwer verletzten 56-Jährigen zu kümmern. Zeugen sahen, wie der Wagen an der Anschlussstelle Schonungen von der A70 abfuhr.
Vollsperrung der A70: Polizei stellt betrunkenen Autofahrer auf Fahrradweg

Die Autobahn wurde in Richtung Bayreuth bis in die Nacht zu Sonntag hinein voll gesperrt. Während Einsatzkräfte des Rettungsdienstes den verletzten Biker versorgten und ihn in ein nahe gelegenes Krankenhaus brachten, rückten zahlreiche Polizisten aus, um den Unfallverursacher aufzuspüren.
Das demolierte Auto wurde auf einem Parkplatz bei der Gemeinde Gädheim entdeckt. Von dem Fahrer fehlte aber jede Spur, er hatte offenbar seine Flucht zu Fuß fortgesetzt.
Die Fahndung ging weiter: Auf einem nahe gelegenen Fahrradweg entdeckten die Polizisten etwas später einen 35-jährigen Mann, den sie als den Fahrer des Unfallautos identifizierten - er war stark betrunken!
"Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab ein Ergebnis von rund zwei Promille", hieß es weiter. Eine Blutentnahme wurde angeordnet und wenig später durchgeführt.
Der Führerschein des Mannes wurde beschlagnahmt. Gegen ihn werde nun "wegen einer Gefährdung des Straßenverkehrs, Unfallflucht und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt", zählte der Sprecher zum Abschluss auf.
Titelfoto: Montage: Frank Rumpenhorst/dpa, Roberto Pfeil/dpa