Amokfahrt von Mannheim: Mysteriöser Zettel in Todes-Ford wirft Fragen auf

Mannheim - Amok-Fahrt in der Innenstadt von Mannheim! Zwei Menschen kamen am Rosenmontag ums Leben.

Bis in die Abendstunden sicherten Ermittler Spuren am Tatort. Am Nachmittag waren bis zu 140 Polizisten im Einsatz.
Bis in die Abendstunden sicherten Ermittler Spuren am Tatort. Am Nachmittag waren bis zu 140 Polizisten im Einsatz.  © Boris Roessler/dpa

Laut Polizeiangaben soll ein Auto in eine Menschenmenge gerast sein. Zwei Personen wurden hierbei getötet und zahlreiche Menschen verletzt.

Der Vorfall habe sich am zentralen Paradeplatz abgespielt. Am Ort des Geschehens sollen Trümmerteile zu sehen gewesen sein.

Der Fahrer des Wagens konnte laut Polizei festgenommen werden. Es handelt sich demnach um einen Deutschen, der sich aktuell verletzt in einem Krankenhaus befindet.

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Polizeimeldungen Betrunkener fährt mit über vier Promille zur Tankstelle, um Nachschub zu holen

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3. März, 22.27 Uhr: Gefahr für die Bevölkerung gebannt

Wie die Polizei Mannheim am Abend mitteilte, bestehe für Bürger keine Gefahr mehr.

Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft Mannheim haben übernommen und ermitteln. Ziel sei es herauszufinden, welches Motiv der mutmaßliche Täter hatte, was sein Antrieb war.

3. März, 22.04 Uhr: Mysteriöser Zettel in Todes-Ford wirft Fragen auf

Ermittler fanden im Amok-Auto einen mysteriösen Zettel. Darauf zu sehen: Eine Skizze sowie die Formel zur Berechnung des Anhaltewegs. Was hat es damit auf sich?

Laut Stern seien zudem zwei Herzen und ein Smiley auf das karierte Papier gezeichnet worden. Die Notizen könnten Anhaltspunkte dafür sein, dass der mutmaßliche Täter seine Amokfahrt genau berechnet hatte.

Ebenfalls eingezeichnet ist eine Skizze, die eine Straße, ein Strichmännchen und ein Auto zeigt. Ganz unten auf dem Zettel ist auf der linken Seite "links" mit einem Pfeil nach links, sowie auf der rechten Seite "rechts" notiert, ebenfalls versehen mit einem Pfeil.

Es ist unklar, ob der mutmaßliche Täter selbst Verfasser des Zettels ist und was der Hintergrund der Notizen ist. Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer äußerte am Abend, nichts von dem Papier zu wissen.

Die Ermittler sehen in dem Gekritzel vorerst keine Relevanz.
Die Ermittler sehen in dem Gekritzel vorerst keine Relevanz.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 21.39 Uhr: Amokfahrer Alexander S. soll vor der Tat mit Freunden telefoniert haben

Eine Bekannte soll gegenüber BILD gesagt haben, dass der Tatverdächtige in letzter Zeit "sehr komisch" gewesen sei.

Der 40-Jährige habe oft "ins Leere gestarrt" und "wie aus dem Nichts angefangen zu lachen".

Nur eine halbe Stunde vor der Amokfahrt durch die Mannheimer Innenstadt soll Alexander S. noch Kontakt zu seinen Bekannten gehabt haben.

Ermittler sicherten in der Mannheimer Innenstadt Spuren, setzen daraus ein Bild zur Tat zusammen.
Ermittler sicherten in der Mannheimer Innenstadt Spuren, setzen daraus ein Bild zur Tat zusammen.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 21.07 Uhr: Fußgängerzone in Mannheim war nicht mit Pollern gesichert

Auf den sogenannten Planken gebe es Straßenbahnverkehr, zudem gebe es die Möglichkeit, dass Lieferverkehr in die Straße einfahre, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer.

Es habe am Montag keine besondere Veranlassung für Poller oder Absperrungen gegeben. "Es war ein ganz normaler Tag im Stadtleben von Mannheim", sagte Schäfer.

Es war ein ganz normaler Montag auf der Einkaufsmeile "Planken" in Mannheim. Gründe, das Areal besonders zu sichern, habe es laut Polizei nicht gegeben. (Archivbild)
Es war ein ganz normaler Montag auf der Einkaufsmeile "Planken" in Mannheim. Gründe, das Areal besonders zu sichern, habe es laut Polizei nicht gegeben. (Archivbild)  © Uwe Anspach/dpa

3. März, 21.01 Uhr: Amokfahrer arbeitete als Landschaftsgärtner

Die Polizei hat am Abend weitere Informationen zum mutmaßlichen Täter veröffentlicht.

Der 40-Jährige soll als Landschaftsgärtner gearbeitet und alleine gelebt haben. Ob sich der Ludwigsburger zuletzt in einer Partnerschaft befunden hatte, wussten die Beamten nicht zu sagen.

Allerdings teilten die Ermittler mit, dass der 40-Jährige sich bereits mehrmals in psychologischer Behandlung befunden haben soll. Zu einer dabei gestellten Diagnose sei nichts bekannt.

Rund 140 Beamte der Polizei waren in der Mannheimer Innenstadt im Einsatz.
Rund 140 Beamte der Polizei waren in der Mannheimer Innenstadt im Einsatz.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 20.52 Uhr: Alter der Todesopfer veröffentlicht

LKA-Präsident Andreas Stenger teilte das Alter der beiden Anschlagsopfer bei der Pressekonferenz am Abend in Mannheim mit.

Demnach seien ein 54 Jahre alter Mann sowie eine 83 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. Ob und wie viele Kinder unter den elf Verletzten sind, konnte Stenger nicht sagen.

3. März, 20.44 Uhr: Tatverdächtiger vor Jahren wegen Körperverletzung im Knast

Ermittler arbeiten daran, Social-Media-Daten des mutmaßlichen Todesfahrers forensisch zu sichern.

Hinweise darüber, dass die Tat zuvor im Internet angekündigt wurde, liegen nicht vor. Der Täter (40) soll zuletzt 2018 wegen "Hatespeech auf Facebook" aufgefallen sein, musste eine Geldstrafe zahlen. Ob dahinter eine bestimmte Gesinnung gesteckt habe oder die Aussage "aus Dummheit" getätigt wurde, sei unklar.

Vor zehn Jahren habe der Mann zudem wegen Körperverletzung eine kurze Freiheitsstrafe verbüßen müssen, so Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler. Dazwischen sei er wegen Trunkenheit am Steuer in Erscheinung getreten.

Der Tatverdächtige soll alleine gelebt haben, hatte offenbar psychische Probleme.
Der Tatverdächtige soll alleine gelebt haben, hatte offenbar psychische Probleme.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 20.31 Uhr: Zahl der Verletzten ist gestiegen

Die Ermittler haben die Zahl der Verletzten aktualisiert.

Demnach seien neben den beiden Todesopfern elf Menschen verletzt worden. Zuvor wurde von zehn Personen berichtet.

3. März, 20.25 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und versuchten Mordes

Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler hat im Rahmen einer Pressekonferenz am Montagabend Einblicke zu den aktuellen Erkenntnissen der Ermittler gegeben.

Demnach werde gegen den mutmaßlichen Täter, ein 40 Jahre alter Deutscher aus Ludwigshafen, wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes ermittelt.

Anhaltspunkte für eine politisch oder extremistisch motivierte Tat gebe es nicht. Vielmehr gehen die Ermittler davon aus, das der Amokfahrer unter psychischen Problemen leidet.

Vor dem heutigen Montag sei der Tatverdächtige nicht in nennenswertem Umfang polizeilich in Erscheinung getreten. Seine Opfer soll er nicht gezielt angefahren haben.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werde die Wohnung des 40-Jährigen untersucht.

Pressekonferenz der Polizei am Montagabend: (v.l.n.r) Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler, Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer, LKA-Präsident Andreas Stenger und Alexander Schwarz, Opferbeauftragter der Landesregierung.
Pressekonferenz der Polizei am Montagabend: (v.l.n.r) Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler, Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer, LKA-Präsident Andreas Stenger und Alexander Schwarz, Opferbeauftragter der Landesregierung.  © Dieter Leder/dpa

3. März, 20.04 Uhr: Für Kretschmann ist Amokfahrt "schwer zu ertragen"

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) hat nach der Todesfahrt von Mannheim seine Anteilnahme gegenüber Opfern und Angehörigen ausgedrückt.

"Das ist nun wirklich schwer zu ertragen und auszuhalten", sagte er. Er versicherte den Bürgern, dass der Staat alles tue, was er tun könne, um sie zu schützen. Aber hundertprozentigen Schutz könne es nicht geben. "Manchmal ist es einfach nur tragisch und schlimm."

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) zeigte sich von der Tat tief erschüttert.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) zeigte sich von der Tat tief erschüttert.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 19.53 Uhr: Mannheimer Kaufhäuser bleiben geschlossen

Nach der Todesfahrt in Mannheim bleiben laut einem Medienbericht drei große Innenstadt-Kaufhäuser am Dienstag geschlossen.

"Die Bestürzung bei den Händlern ist riesengroß", sagte Swen Rubel, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordbaden, der Tageszeitung "Mannheimer Morgen". Die Galeria-Filialen am Paradeplatz und Peek & Cloppenburg auf der Einkaufsmeile Planken bleiben am Dienstag zu.

Auch Engelhorn werde erst am Mittwoch wieder Kunden empfangen. Fabian Engelhorn, Chef der Modegruppe Engelhorn, sagte der Zeitung: "Wir sind fassungslos und unendlich traurig über das, was heute in Mannheim geschehen ist."

Titelfoto: Bildmontage: Boris Roessler/dpa (2)

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