Mainz - Angeblich schwebte ein Mensch in Lebensgefahr! Daher kam es am gestrigen Donnerstagnachmittag in der Altstadt von Mainz zu einem großen Polizeieinsatz, auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) wurde mobilisiert. Doch der Ausgang war für die Beamten ebenso überraschend wie ärgerlich.
Die Polizisten rückten gegen 16.30 Uhr zu einem Mehrfamilienhaus in der Quintinsstraße aus, wie das Polizeipräsidium Mainz am heutigen Freitag mitteilte.
Demnach war den Beamten zuvor eine "Gefährdungslage" mit "Lebensgefahr für eine Person" gemeldet worden. Das Wohnhaus wurde weiträumig abgesperrt.
Danach stürmte ein Spezialeinsatzkommando die fragliche Wohnung in dem Haus. "Dort konnten zwei Personen unverletzt und offensichtlich überrascht angetroffen werden", ergänzte ein Sprecher.
Wie sich herausstellte, war es ein falscher Alarm gewesen, der die Polizisten samt SEK hatte ausrücken lassen.
"Swatting" kann zu mehrjährigen Freiheitsstrafen führen
"Die Polizei Mainz geht derzeit davon aus, dass es sich bei der Mitteilung um das Phänomen 'Swatting' handeln könnte", hieß es weiter. In diesen Fällen würden die Täter "bewusst Falschmeldungen" verbreiten, um größere Polizeieinsätze gezielt auszulösen.
Der Polizeisprecher betonte, dass es sich beim "Swatting" klar um Straftaten handele, die mit mehrjährigen Freiheitsstrafen geahndet werden könnten. Auch könne es passieren, dass den Tätern die Kosten für den jeweiligen Einsatz in Rechnung gestellt würden: "In der Regel handelt sich bei Einsätzen dieser Größenordnung um Einsatzkosten im hohen vierstelligen Bereich."
Die Ermittlungen zu dem falschen Alarm am gestrigen Donnerstag in Mainz dauern an.