Aktivisten zelten in gefährlicher Höhe: Polizei beendet Protest, 15 Personen in Gewahrsam

Mechernich - Die Polizei hat eine Aktion in Mechernich im Kreis Euskirchen beendet, bei der Greenpeace-Aktivisten auf dem Gelände eines Milchverarbeitungsbetriebs protestiert hatten.

Die Aktivisten hatten am Donnerstag ein großes Transparent entrollt und die Nacht zum Freitag auf der Hochsiloanlage gezeltet.
Die Aktivisten hatten am Donnerstag ein großes Transparent entrollt und die Nacht zum Freitag auf der Hochsiloanlage gezeltet.  © Bernd Lauter/Greenpeace

Laut Mitteilung der Beamten hatten sechs Personen die Nacht zum heutigen Freitag in Zelten auf einer Hochsiloanlage der Hochwald-Molkerei verbracht.

Am Donnerstag hatten die Aktivisten dort bereits ein großes Banner entrollt, auf dem "Achtung Tierleid!" zu lesen war. Mithilfe von spezialisierten Höheninterventionsteams der Polizei wurden die Personen sicher nach unten begleitet.

Das war allerdings noch nicht alles, denn fünf Aktivisten besetzten am Freitagmorgen gegen 8.34 Uhr einen Milch-Lkw auf einem dem Werksgelände vorgelagerten Parkplatz. "Weitere Aktivisten schlossen sich der Aktion vor dem Lkw an", schilderte ein Polizeisprecher.

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Weil unter den Protestlern auch jene waren, die bereits am Vortag einen immer noch anhaltenden Platzverweis erteilt bekommen hatten, der offensichtlich missachtet wurde, nahmen die Ordnungshüter die Personen in Gewahrsam. Auch ihre Personalien wurden festgestellt, hieß es.

Polizei und Staatsschutz ermitteln nach Greenpeace-Aktion

Insgesamt wurde 15 Menschen in Gewahrsam genommen, während die Beamten 32 Platzverweise aussprachen. Verletzt wurde niemand.

Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen Hausfriedensbruches und Nötigung aufgenommen. Auch der Bonner Staatsschutz leitete Ermittlungen ein.

Mit der Aktion wollte Greenpeace eigenen Angaben zufolge darauf aufmerksam machen, dass die Großmolkerei Milch von Kühen verarbeite, die nicht artgerecht gehalten würden. Vom Unternehmen Hochwald ("Bärenmarke") war auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Titelfoto: Bernd Lauter/Greenpeace

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