250 Tonnen illegale Böller in deutschem Bunker: Zwei Tatverdächtige festgenommen
Osnabrück - In einer engen Zusammenarbeit zwischen der niederländischen Polizei, der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück sowie der Staatsanwaltschaft Osnabrück konnten 250 Tonnen Pyrotechnik beschlagnahmt sowie zwei Tatverdächtige festgenommen werden.
Im Zuge des seit einem Jahr laufenden Einsatzes wurden zwei Tatverdächtige festgenommen, nachdem zuvor sämtliche niederländische, deutsche und europäische Behörden ihren Beitrag zu den Ermittlungen leisteten.
Die große Menge an Feuerwerkskörpern wurde laut Polizeiangaben in einem Bunker bei Ochtrup sichergestellt. Die 20.000-Einwohner-Gemeinde liegt nur knapp 27 Kilometer von Enschede entfernt auf der deutschen Seite der Grenze.
Weitere Durchsuchungen in diesem Zusammenhang habe es laut Polizeiangaben dabei auf niederländischer Seite in Den Haag, Enschede und Haaksbergen gegeben.
Auf deutscher Seite seien insgesamt sieben Objekte in Niedersachsen und NRW, darunter Verkaufsstellen und Geschäftsadressen der Tatverdächtigen, in Bad Bentheim, Ahaus, Papenburg und Kranenburg durchsucht worden, wie die Polizeidirektion Osnabrück mitteilte.
Polizei findet Knallfeuerwerk der schwersten Kategorie und lebensgefährlichen Sprengstoff
Die Bunkeranlage habe dabei als Lagerraum gedient, denn die Knallkörper waren für den illegalen Weiterverkauf an Privatpersonen bestimmt.
Gefunden wurden unter anderem Knallfeuerwerk der schwersten Kategorie und sogenannte "Shells", Granaten-ähnliche Böller, die u. a. für Sprengungen und Sprengstoffanschläge eingesetzt werden, wie Jack Sijm, Feuerwerksspezialist der Polizei, mitteilte.
Über ihre Website verkauften die Tatverdächtigen ihr Feuerwerk und lieferten es anschließend an Feuerwerks-Läden nahe der deutsch-niederländischen Grenze, wo die Käufer die Böller abholen konnten.
Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, sprach dabei von einem "empfindlichen Schlag" gegen den illegalen Feuerwerks-Handel. "Dank der intensiven grenzüberschreitenden Zusammenarbeit kommen diese hochexplosiven Sprengstoffe nicht in den Umlauf und damit nicht in falsche Hände."
Wie die niederländische Staatsanwältin Danielle van Ieperen bekannt gab, hätten die Tatverdächtigen nicht nur illegales Feuerwerk in den Niederlanden und Deutschland verkauft, sondern stehen zusätzlich im Verdacht, Geldwäsche mit den erzielten Einnahmen betrieben zu haben.
Titelfoto: Polizei Osnabrück