Aachen - Unter lebensgefährlichen Bedingungen hat ein junger Mann (24) am vergangenen Wochenende mehr als ein Dutzend Menschen illegal in die Bundesrepublik eingeschleust. Der 24-Jährige wurde festgenommen und sitzt inzwischen in Haft.
Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag schilderte, waren Beamte am vergangenen Samstag auf das Fahrzeug des jungen Inders aufmerksam geworden, der in hohem Tempo und zahlreichen Insassen an Bord über die A44 von Belgien nach Deutschland fuhr.
Die Beamten folgten dem Wagen des Mannes und schafften erst nach einigen Kilometern, den jungen Fahrer zum Anhalten zu bewegen.
Als die Polizei dann einen Blick in den Wageninnenraum warf, wurde schnell klar, warum der 24-Jährige es derart eilig gehabt hatte. Denn das Fahrzeug war lediglich für neun Insassen ausgelegt, der Fahrer hatte jedoch 15 Menschen an Bord!
"Auf den mit üblicherweise drei Mitreisenden besetzten Rückbänken fanden die [...] Beamten jeweils fünf Personen vor. Zudem transportierte der junge Mann zwei Personen auf dem Beifahrersitz sowie weitere Personen im Kofferraum des Wagens", schilderte der Sprecher die gefährliche Lage vor Ort.
Bei der anschließenden Überprüfung aller Personen stellte die Polizei fest, dass keiner der fünfzehn Mitreisenden ein gültiges Reisedokument mit sich führte. Der Anfangsverdacht der Beamten, dass der junge Mann die Menschen eingeschleust hatte, bestätigte sich somit.
Haftbefehl gegen 24-jährigen Schleuser erlassen
Während der Fahrer auf der Dienstelle vernommen wurde, durchsuchten weitere Kräfte Fahrzeug und Gepäck und stießen dabei auf diverse Beweismittel. Der 24-Jährige gab unterdessen an, dass es sich bei allen 15 Mitreisenden um Freunde gehandelt habe, denen er "unentgeltlich helfen wollte".
Diese Aussage wurde allerdings prompt durch die Zeugenvernehmung der Insassen entkräftet, woraufhin der junge Mann schließlich wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen oder schwerer Gesundheitsgefährdung angezeigt und festgenommen wurde.
Ein Haftrichter erließ noch am Sonntag Haftbefehl gegen den 24-Jährigen, der daraufhin in eine JVA nach Aachen kam.
Einige der geschleusten Menschen wurden unterdessen nach ausländerrechtlicher Prüfung des Aufenthaltsstatus nach Belgien zurückgewiesen oder an die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet. "Die Konsultierung eines Notarztes war glücklicherweise bei keiner der Personen notwendig", so die Polizei abschließend.