22-jähriger Polizeischüler rastet aus: Hitlergruß in Dresdner Disko

Dresden - Ein Kommissaranwärter der Sächsischen Polizei ist in einer Dresdner Diskothek ausgerastet. Jetzt ermitteln die eigenen Kollegen gegen ihn. Die Liste der Tatvorwürfe hat es in sich.

Die Dresdner Polizei musste Donnerstagnacht ausrücken, um einen Kollegen zur Vernunft zu bringen. (Symbolbild)
Die Dresdner Polizei musste Donnerstagnacht ausrücken, um einen Kollegen zur Vernunft zu bringen. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Die Dresdner Kriminalpolizei ermittelt aktuell in den eigenen Reihen. Dabei wird einem 22-jährigen Kommissaranwärter der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg unter anderem das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Körperverletzung vorgeworfen.

Laut der Polizeidirektion Dresden ist der angehende Beamte Donnerstagnacht außerhalb des Dienstes strafrechtlich in Erscheinung getreten. Wie Polizeisprecher Marko Laske gegenüber TAG24 mitteilte, ereigneten sich die Vorfälle in der Dresdner Diskothek Gisela Club an der Löbtauer Straße.

Dem 22-Jährigen wird vorgeworfen, den Hitlergruß gezeigt, die Getränke anderer Gäste des Clubs gestohlen, den Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes gebissen und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet zu haben. Ein Atemalkoholtest ergab außerdem einen Wert von mehr als 1,1 Promille.

Polizeischüler droht im schlimmsten Fall die Entlassung

Im Dresdner Gisela Club soll eigentlich gefeiert werden. Das Verhalten eines angehenden Polizei-Kommissars überschattete in dieser Woche die Partystimmung.
Im Dresdner Gisela Club soll eigentlich gefeiert werden. Das Verhalten eines angehenden Polizei-Kommissars überschattete in dieser Woche die Partystimmung.  © Thomas Türpe

Dirk Benkendorff, Rektor der Polizeihochschule in Rothenburg, leitete unmittelbar beamtenrechtliche Schritte gegen den Kommissaranwärter ein.

"Polizeibeamtinnen und -beamte tragen eine hohe gesellschaftliche Verantwortung und müssen sich dieser stets bewusst sein. Das gilt auch und insbesondere außerhalb der Dienstzeit im privaten Umfeld. Das Verhalten dieses Studierenden meiner Hochschule ist in keinster Weise hinnehmbar. Seiner Verantwortung ist er sich ganz offensichtlich nicht bewusst."

Weil sich der 22-Jährige noch in Ausbildung befindet, habe er laut Polizeiinformation den Status eines "Beamten auf Widerruf" inne. Sein Ausraster könnte dem jungen Mann daher teuer zu stehen kommen.

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Gemäß Beamtenstatusgesetz besteht nämlich noch die Möglichkeit, ihn jederzeit zu entlassen.

Titelfoto: Thomas Türpe

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