NRW prescht vor: Viele Knast-Jahre für Straftaten mit K.-o.-Tropfen

Von Bettina Grönewald

Düsseldorf - Wer unter Einsatz von K.-o.-Tropfen Raubdelikte oder gar Vergewaltigungen begeht, sollte aus Sicht der NRW-Landesregierung mindestens fünf Jahre hinter Gittern sitzen.

Das Risiko, Opfer einer heimtückischen Attacke mit K.-o.-Tropfen zu werden, ist in der Karnevalszeit besonders hoch. (Symbolbild)
Das Risiko, Opfer einer heimtückischen Attacke mit K.-o.-Tropfen zu werden, ist in der Karnevalszeit besonders hoch. (Symbolbild)  © Christian Thiele/dpa

Dafür werde sich Nordrhein-Westfalen mit einer Bundesratsinitiative einsetzen, kündigte NRW-Justizminister Benjamin Limbach (55, Grüne) im "Kölner Stadt-Anzeiger" an.

"Wer K.-o.-Tropfen einsetzt, verübt eine schwere Straftat und spielt mit dem Leben der Opfer", begründete Limbach den Vorstoß. Bislang trage das Strafrecht dieser gefährlichen und heimtückischen Begehungsweise nicht angemessen Rechnung, kritisierte der Jurist.

"Jedem, der eine Vergewaltigung oder einen Raub mit K.-o.-Tropfen begeht, muss klar sein, dass er künftig für mindestens fünf Jahre ins Gefängnis geht." Die Tropfen seien nicht anders zu bewerten als der Einsatz eines Messers oder einer anderen Waffe, die den Widerstand des Opfers brechen solle, erklärte der Justizminister.

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Das Risiko, Opfer solch einer heimtückischen Attacke zu werden, sei in der Karnevalszeit besonders hoch, warnte Limbach. Daher solle jeder wachsam sein, was und mit wem er trinke. "Verlassen Sie niemals mit Fremden alleine eine Party", empfahl der Politiker.

Damit Polizei und Justiz die Täter verfolgen könnten, sollten Betroffene nicht zögern, sofort zum Arzt zu gehen und Spuren sichern zu lassen. Das sei in NRW auch anonym und kostenlos möglich.

Titelfoto: Christian Thiele/dpa

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