Balkon-Streit eskaliert: 36-Jähriger schlägt mit Säure zu
Berlin - Kein Bock auf Blumen: Bei einem Nachbarschaftsstreit im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind am Sonntag zwei Frauen durch Säure verletzt worden.
Die Attacke erfolgte jedoch nicht gezielt, sondern diente offenbar der Vernichtung der Balkonbepflanzung, die einem 36 Jahre alten Nachbarn anscheinend ein Dorn im Auge war, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Eine 42-jährige Mieterin einer Wohnung im Oschatzer Ring bemerkte demnach gegen 9.30 Uhr Beschädigungen und einen üblen Geruch auf ihrem Balkon. Die Frau ging daraufhin barfuß nach dem Rechten sehen, wobei sie in eine Flüssigkeit trat, die zu Verätzungen an ihrer Fußsohle führten.
Die Bewohnerin informierte die Beamten über einen andauernden Streit mit dem über ihr wohnenden Mieter. Sie äußerte die Befürchtung, dass er im Besitz von säurehaltiger Flüssigkeit sein könnte, um die Balkonbepflanzung zu zerstören.
Die alarmierten Beamten zogen daher Kräfte der Feuerwehr und Kriminaltechniker hinzu, die die Flüssigkeit tatsächlich als Schwefelsäure identifizierten.
Einsatzkräfte stellen Schwefelsäure in Wohnung von 36-Jährigem sicher
Unterdessen meldete sich eine zweite Mieterin bei den Einsatzkräften. Auch die 41-Jährige hatte Beschädigungen an ihrem Balkon festgestellt. Dabei strich sie über eine Flüssigkeit auf der Brüstung, wodurch sich umgehend eine Blase an ihrem Finger gebildet habe.
Beide Frauen wurden vom Rettungsdienst für eine ambulante Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde die Wohnung des 36-Jährigen vom SEK gestürmt und anschließend durchsucht. Hier stellten die Beamten eine Flasche mit Schwefelsäure sicher und nahmen den mutmaßlichen Täter vorläufig fest.
Der Pflanzenvernichter muss sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen verantworten. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa-tmn, Dominik Totaro (Bildmontage)