Tödlicher Brand in Seniorenheim: Ermittlungsverfahren gegen Bewohner eingeleitet!
Bedburg-Hau - Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau mit vier Toten ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen einen 71 Jahre alten Bewohner eröffnet.
Untersucht würden die Vorwürfe der fahrlässigen Brandstiftung, fahrlässigen Körperverletzung und der fahrlässigen Tötung, sagte der zuständige Klever Oberstaatsanwalt Johannes Hoppmann am Dienstag.
Der Brandherd habe im Zimmer des Bewohners gelegen, sagte der Oberstaatsanwalt. Nähere Angaben dazu machte er nicht. Ein externer Brandsachverständiger sei hinzugezogen worden, um die Ermittlungen zu unterstützen.
Durch das Feuer waren am Montagmorgen vier Menschen gestorben. Dabei handelte es sich nach Angaben der Ermittler um zwei 50- und 74-jährige Frauen sowie um zwei 66-jährige Männer, die in der Residenz gewohnt hatten.
Mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Laut Betreiberfirma wurde 15 Menschen im Krankenhaus behandelt.
Das Gebäude sei vorerst weiterhin unbewohnbar, erklärte der Oberstaatsanwalt. Die Bewohner könnten "aktuell nicht zurückkehren".
Dramatischer Einsatz in Bedburg-Hau: Feuerwehr schlug Scheiben ein, um Bewohner zu retten
Die Seniorenresidenz hat 84 Plätze. 65 Bewohnerinnen und Bewohner seien noch am Montag in andere Einrichtung in der Umgebung gebracht worden, wie eine Sprecherin des Betreibers informierte. Dabei hätten auch Altenheime anderer Unternehmen ihre Hilfe angeboten.
Im Gebäude seien nach dem Brand unter anderem die Ruf- und Brandmeldeanlage beschädigt, berichtete die Sprecherin. Außerdem müsse jetzt erst einmal die genaue Ursache des Feuers geklärt werden.
Nach den bisherigen Erkenntnissen war das Feuer in einem Zimmer der Residenz ausgebrochen und hatte dann auf weitere Zimmer übergegriffen. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden.
Es folgte ein dramatischer Einsatz, in dem die Rettungskräfte unter anderem Scheiben einschlugen, um Bewohner zu retten.
Titelfoto: Bildmontage: Guido Schulmann/Christoph Reichwein/dpa