Nach Taliban-Auftritt in Kölner Moschee: Wie kam der Funktionär nach NRW?

Düsseldorf/Köln - Der Auftritt eines afghanischen Taliban-Funktionärs in einer Kölner Ditib-Moschee soll am Donnerstag Thema im Düsseldorfer Landtag werden.

Der Auftritt des Mannes in der Kölner Ditib-Moschee hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. (Archivbild)
Der Auftritt des Mannes in der Kölner Ditib-Moschee hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. (Archivbild)  © Oliver Berg/dpa

Die FDP-Fraktion beantragt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine sogenannte Aktuelle Viertelstunde im Innenausschuss.

In dem Antrag der Liberalen heißt es, dass "weiterhin Unkenntnis darüber herrscht, wie ein hochrangiger Funktionär der Taliban in Unkenntnis der Behörden nach Nordrhein-Westfalen einreisen und in einer Moschee des Dachverbandes Ditib in Köln einen Vortrag über das Islamische Kalifat halten konnte."

Der Vorfall beherrsche die aktuellen "landespolitischen Diskussionen", so die FDP - weshalb "ein dringendes öffentliches und parlamentarisches Interesse" bestehe. Die Ausschussvorsitzende Angela Erwin (43, CDU) muss dem Antrag noch zustimmen.

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Die Ditib hatte sich von dem Auftritt in dem Gebetshaus im Stadtteil Chorweiler distanziert. Ein Kulturverein habe die als religiös angekündigte Veranstaltung am Donnerstag organisiert und sich dabei nicht an eine vertragliche Vereinbarung gehalten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) hatte die Veranstaltung deutlich kritisiert: "Der Auftritt des Taliban-Vertreters in Köln ist vollkommen inakzeptabel und scharf zu verurteilen."

Niemand dürfe "radikalen Islamisten in Deutschland eine Bühne bieten." Das Auswärtige Amt identifizierte den Mann als Abdul Bari Omar. Er ist Leiter der afghanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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