Nach Festnahme von IS-Terrorist aus Duisburg: Anwalt sicher - Haftbefehl wird aufgehoben!
Duisburg - Der als "Osama, der Deutsche" bekannte und als IS-Terrorist verurteilte 29-Jährige aus Duisburg soll schon vor Wochen mit Terrorabsichten aufgefallen sein.
"Wir hatten vage Hinweise, dass er die Absicht hat, einen Anschlag auf eine Polizeiwache zu begehen", hieß es am Donnerstag aus Sicherheitskreisen.
Für eine Festnahme habe die Beweislage nicht gereicht, aber es habe eine "Gefährderansprache" gegeben.
Weil der 29-Jährige nach seinem Jobverlust im Juni "in alte Muster" verfallen sei, habe er sehr engmaschig unter Beobachtung gestanden.
Eine Amtsrichterin hatte gegen den 29-Jährigen am Mittwoch einen Haftbefehl erlassen und ihn in Untersuchungshaft geschickt, weil er sich gegenüber einem Chat-Partner in Syrien zu einem islamistischen Anschlag bereit erklärt haben soll.
Als mögliches Anschlagsziel soll er sich im Internet über pro-israelische Demonstrationen informiert haben.
Anwalt spricht von "Vermutungen und Mutmaßungen"
Derweil dauern die Ermittlungen, vor allem die Auswertung der bei ihm sichergestellten Datenträger, an.
"Ich gehe nicht davon aus, dass dieser Haftbefehl lange Bestand haben wird", hatte Rechtsanwalt Mutlu Günal, der den 29-Jährigen vertritt, am Mittwoch gesagt. "Vermutungen und Mutmaßungen werden ihn nicht lange stützen können."
Ein Sprecher der ermittelnden Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft wollte dies am Donnerstag nicht kommentieren.
Der 29-Jährige war bereits vor Jahren als martialischer IS-Kämpfer in diversen Propagandavideos aufgetaucht. Ob er tatsächlich in Syrien an Kämpfen teilnahm, blieb aber unklar.
29-Jähriger soll sich in Herforder Salafisten-Szene radikalisiert haben
Der Mann soll sich 2012 in der Herforder Salafisten-Szene radikalisiert haben. Von September 2013 bis Frühjahr 2016 hatte er sich dann nach Syrien abgesetzt und sich dort bewaffneten IS-Einheiten angeschlossen. Nach seiner Rückkehr war er am Frankfurter Flughafen festgenommen worden.
Er hatte damals gestanden und eingeräumt, sich mit dem IS identifiziert zu haben. In Internet-Videos hatte der heute 29-Jährige sich, teilweise vermummt, mit Kalaschnikow-Sturmgewehr und Machete gezeigt.
Das Oberlandesgericht verurteilte ihn für seine Zeit als IS-Terrorist zu fünf Jahren Jugendhaft.
Erstmeldung vom 26. Oktober, 8.58 Uhr; aktualisiert um 13.53 Uhr.
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